Hessens Energieversorger reagieren auf die Gasumlage
Ohne Gasumlage - So planen Hessens Energieversorger
Gas-Kunden der Energieversorger Mainova und Entega müssen nach dem Wegfall der umstrittenen Gasumlage vorerst keine höheren Abschlagszahlungen im Tarif der Erdgas-Grundversorgung in Kauf nehmen. Ähnlich wird es in Waldeck-Frankenberg gehandhabt.
Zwar seien die Erhöhungen den Kunden bereits Mitte August mit einem Schreiben zum 1. Oktober angekündigt worden, dennoch habe die Politik zunächst eine Senkung der Mehrwertsteuer und nun die Rücknahme der Gasumlage beschlossen. Daher entfalle die angekündigte Erhöhung der Abschläge, die noch gar nicht umgesetzt gewesen sei, so Mainova. Das Unternehmen setze jeweils die gültigen gesetzlichen Vorgaben bezüglich Steuern, Abgaben und Umlagen um.
Fulda fürchtet hohe Nachzahlungen
Ähnlich wie bei Entega und Mainova ist es in Waldeck-Frankenberg. Auch hier gab der Versorger an, dass sich das Schreiben zur Preiserhöhung ab November damit erledigt habe. Anders sieht es im Osten des Bundeslandes aus, die Rhön-Energie in Fulda will die Gas-Abschläge vorerst nicht reduzieren. Der Grund dafür: Sie fürchtet hohe Nachzahlungen, wenn die Energiepreise weiter steigen.
Kunden müssen sich um nichts kümmern
Bei Entega und Mainova bräuchten die Kunden nicht selbst aktiv zu werden, man werde den Wegfall der Umlage in allen Tarifen berücksichtigen. Kunden würden darüber unter anderem über die Firmen-Website und Social-Media-Kanäle, den Kunden-Service sowie eine öffentliche Bekanntgabe informiert.
Mainz hat ein anderes Modell
Die Mainzer Stadtwerke haben nach eigenen Angaben zum Stichtag 7. Oktober die Abschläge erhöht, um die gestiegenen Kosten für die drei Gasumlagen abzudecken. Die neuen Abschlagspläne seien per Post an alle betroffenen Kunden verschickt worden, sagte Sprecher Michael Theurer. Zwischenzeitlich wurde jedoch kurzfristig die Einführung der Gasbeschaffungsumlage abgesagt. "Kunden, die aufgrund eines Wegfalls der Gasbeschaffungsumlage jetzt eine Senkung des Abschlags wünschen, können sich bei uns melden, dann ermöglichen wir dies", erklärte Theurer. Wer das nicht tue, dem würden die höheren Abschlagszahlungen als Guthaben bei der Jahresrechnung berücksichtigt.
Entega: Arbeitspreis wird zum 1. November reduziert
Auch der Darmstädter Versorger Entega erklärte, die Gaspreise für die Kundinnen und Künden würden automatisch um die Kosten der ursprünglich geplanten Gasbeschaffungsumlage gesenkt. Konkret bedeute dies, dass der Arbeitspreis zum 1. November um 2,419 Cent je Kilowattstunde reduziert werde - das entspricht der Höhe der ursprünglich angekündigten Gasumlage.
Gießen wartet ab
Die Stadtwerke Gießen haben ihre Abschläge in der Grundversorgung noch nicht angehoben. „Wir warten ab, bis die nötige Verordnung für die Mehrwertsteuersenkung rechtskräftig ist, berechnen dann die Abschläge neu und informieren alle Kundinnen und Kunden“, erklärt ein Unternehmenssprecher.