Nach Verdacht in Hamburg - Doch kein Marburg-Virus bei Student
Der Verdacht auf das Marburg-Virus bei zwei Menschen in Hamburg hat sich nicht bestätigt. Die Tests seien negativ ausgefallen, teilte die Sozialbehörde mit.
Eine der beiden Personen hatte kurz zuvor in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, wo auch mit dem Virus infizierte Menschen behandelt wurden.
Kontakt zu infizierten Person
Der Medizinstudent mit Kontakt zu einer erkrankten Person wird laut den Behörden bis zum Ende der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen weiter beobachtet. Für die kommenden Tage ist ein isolierter Verbleib im Spezialbereich des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) geplant, im Anschluss eine häusliche Isolation unter Aufsicht des zuständigen Gesundheitsamtes.
Keine Gefahr für Mitreisende
Auch die Begleitperson wird über das Wochenende im UKE beobachtet. Während der Rückreise von Ruanda über Frankfurt nach Hamburg bestand demnach zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Mitreisende in der Bahn und im Flugzeug.
Virus lebensbedrohlich
Das Marburg-Virus ist lebensbedrohlich und sorgt für hohes Fieber, Muskelschmerzen und blutiges Erbrechen. Nach Angaben der WHO sterben 24 bis 88 Prozent der Erkrankten.
Erster Ausbruch seit 1967
Seit 1967 gab es keinen weiteren Ausbruch des Marburg-Virus in Deutschland. Der Virusname geht auf die Stadt Marburg zurück, wo sich damals Laborangestellte infizierten. Die Ansteckung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. Ein bekanntes Virusreservoir ist der Nilflughund.
Reiseverlauf des Verdachtsfalls
Die zwei untersuchten Personen reisten in der Nacht zu Mittwoch von Ruanda nach Frankfurt und weiter nach Hamburg. Einer der beiden, ein Medizinstudent in seinen 20ern, kontaktierte die Ärzte in Hamburg aufgrund grippeähnlicher Symptome. Symptome wie leichtes Unwohlsein und grippeähnliche Anzeichen traten bei ihm auf, jedoch kein Fieber. Vorsorglich isolierte das Gesundheitsamt beide Personen bei ihrer Ankunft am Hamburger Hauptbahnhof.
Situation in Ruanda
Ruanda meldete kürzlich einen Ausbruch des Marburg-Fiebers. Bis jetzt starben zehn Personen. Bisher sind 36 Fälle bestätigt. Laut Gesundheitsminister Sabin Nsanzimana betreffen die meisten Infektionen das medizinische Personal. Der Berliner Tropenmediziner Maximilian Gertler sagt, dass die unspezifischen Symptome der Krankheit eine Herausforderung darstellen. Dies könne zu unvorsichtiger Blutentnahme führen, womit die Übertragungsgefahr steigt.
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