Tiere, Drogen, Fake-Artikel - Frankfurter Zoll zieht Bilanz für 2024
Einen beschlagnahmten Krokodilschädel zeigt Zöllnerin Isabell Gillmann am Flughafen Frankfurt.
Auch das beschlagnahmte Gebiss eines Hais zeigt die Zöllnerin.
Sichergestellte Flaschen mit sogenanntem „Snakewine“ - Alkohol mit darin eingelegten Kobras und Skorpionen.
Ein beschlagnahmtes Giraffenfell zeigt Zöllnerin Isabell Gillmann in der Asservatenkammer des Zolls am Flughafen Frankfurt.
Ein Mantel aus Wolfsfell, ein Krokodilschädel, Haifischzähne, Tigerkrallen und Schlangenschnaps:
Das Hauptzollamt Frankfurt hat im vergangenen Jahr etliche verbotene Urlaubssouvenirs und illegale, per Mausklick bestellte Waren aus dem Verkehr gezogen.
Viele lebende Tiere
"Es wurden vermehrt Lederwaren aus Krokodilen, Schlangen und Waranen sichergestellt", teilte die Behörde in ihrer Bilanz für 2024 mit. So wurden am Frankfurter Flughafen über 28.100 artengeschützte Exemplare einbehalten. Darunter waren auch 35 lebende Tiere, etwa 17 Kaiserskorpione und ein Stieglitz.
Ganze Giraffe im Koffer
Ein besonders spektakulärer Fund war ein Giraffenfell, Artenschutzsuchhündin Greta fand es in einem Reisekoffer. "Es wurde ausgebreitet und man hat erkannt, dass es die ganze Giraffe war", erklärte Zöllnerin Isabell Gillmann.
In Alkohol eingelegte Kobra
Zudem brachten Reisende vor allem aus Asien sogenannten "Snakewine" mit nach Hause: In dem Alkohol befanden sich artengeschützte Tiere. So entdeckten die Frankfurter Zöllner in den Flaschen eine Kobra sowie einen Kaiserskorpion, diese Tiere fallen unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Laut Mitteilung des Zolls können Verstöße mit bis zu 50.000 Euro teuren Geldstrafen oder sogar Haft geahndet werden.
Illegale Medikamente
Zudem zogen die Zoll-Mitarbeiter rund zwei Millionen illegale Medikamente von Antibiotika bis zu Potenzmitteln aus dem Verkehr. Die Einfuhr von Arzneimitteln durch Privatleute ist in Deutschland grundsätzlich verboten. Vor allem in der Post wurden weiterhin über 129.000 Tabletten und Ampullen sichergestellt, die unter das Anti-Doping-Gesetz fallen. "Entsprechende Produkte sind auch bei Hobbysportlern weit verbreitet", so der Zoll.
Plagiate aus China
Ferner beschäftigten sich die Zöllner mit über einer Million Plagiaten vom Autozubehör über Handys bis zu Schmuck und Schuhen. Sie hatten einen Warenwert von rund 52 Millionen Euro und stammten vor allem aus China. Viele als "unsichere Erzeugnisse" eingestufte Waren wurden ebenfalls aus China importiert, aber auch aus den USA, Hongkong, Südkorea und Großbritannien. Dazu gehörten Tätowierutensilien, Autoteile, medizinische Produkte und Drohnen.
Alle möglichen Drogen entdeckt
Zudem wurden im vergangenen Jahr mehr als zehn Tonnen Drogen im Wert von rund 208 Millionen Euro entdeckt, vor allem die Kaudroge Khat, Haschisch und Marihuana sowie Kokain. Am Flughafen wurden 71 Drogenkuriere vorläufig festgenommen, darunter 6 sogenannte "Schlucker", die das Rauschgift in ihrem Körper transportierten.
Embargo-Verstöße
Die Sanktionspakete der EU gegen Russland aufgrund des Ukrainekriegs waren ebenfalls weiterhin Thema beim Zoll. So leitete das Hauptzollamt Frankfurt 95 Strafverfahren wegen des Verdachts von Embargo-Verstößen ein und stellte dabei mehr als eine halbe Million Euro Bargeld sicher. Auch entsprechende Luxusgüter zogen die Zoll-Mitarbeiter aus dem Verkehr, sie hatten einen Wert von über 330.000 Euro.
