Marodes Wohnhochhaus in Babenhausen: Bauarbeiten verzögern sich etwas
Marodes Hochhaus in Babenhausen - Bewohner können erst in 3 Wochen zurück
Es war ein ganz großer Schreck in Babenhausen: Ein elfstöckiges Wohnhochhaus musste mitten in der Nacht evakuiert werden - die Fassade ist einsturzgefährdet. Jetzt hat der Landkreis mitgeteilt, dass sich die Bauarbeiten leicht verzögern.
Ein Kreissprecher war vor einer Woche (04.06.) zunächst davon ausgegangen, dass die Sperrung zwei bis drei Wochen andauern könnte. Nun heißt es: Wenn alles nach Plan laufe, könne in etwa in drei Wochen die Fassade entfernt sein (11.06.).
Weiterer Kran soll Arbeiten beschleunigen
Nach der Evakuierung eines elfstöckigen Hochhauses im südhessischen Babenhausen hat ein Prüfer keine Bedenken einer Einsturzgefahr. Dem Kreis zufolge soll jetzt neben dem bislang eingesetzten Kran ein zusätzlicher Kran und eine Hubbühne hinzukommen, um die Arbeiten zu beschleunigen. Nach dem vollständigen Entfernen soll noch einmal ein Prüfer die statische Unbedenklichkeit bescheinigen.
Anbringung der neuen Fassade
Danach werden eine neue Fassade angebracht. Dies könne aber auch geschehen, wenn die Bewohner wieder im Haus sind. Auch im Inneren des Hauses liefen die Vorbereitung. Oberste Priorität habe die Sicherheit der Bewohner.
Bewohner schlafen in Stadthalle
Die 187 Menschen mussten vorerst anderweitig unterkommen. Wer nicht bei Verwandten oder Bekannten schlafen konnte, wurde in die Stadthalle gebracht. Für 80 Bewohner sind dort noch in der ersten Nacht Feldbetten bereitgestellt worden.
Am Donnerstagmorgen (05.06.) waren nur noch rund 55 Menschen vor Ort, teilte Martina Löffler auf FFH-Nachfrage mit, die Leiterin der Bauaufsicht des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Die meisten von ihnen werden demnach auch wohl dort bleiben, bis die Hochhausfassade abgerissen und neu aufgebaut wurde.
Rundumversorgung in der Stadthalle
In der Stadthalle gibt es für die aktuell wohnungslosen Hochhausbewohner Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Außerdem wurden Duschcontainer aufgestellt und Wohnkabinen - etwa für Familien, die sich etwas zurückziehen wollen.
Bewohner dürfen Haus kurz betreten
Laut Pressesprecher des Kreises Darmstadt-Dieburg dürfen die betroffenen Menschen am Donnerstagabend kurz in ihre Wohnungen, um weitere Dinge herauszuholen. Allerdings unter dem Schutz von Polizei und Feuerwehr, damit nichts passiert.
Fassadenprobleme waren bekannt
Bereits vergangene Woche meldeten Anwohner „Im Erloch“ 14 und 15, dass sich die Fassade des Gebäudes nach außen wölbt. Daraufhin ist die Bauaufsicht hingefahren und hat den Bereich vor dem Feiertag am Montag vorsorglich abgesperrt.
Teile von Treppenhaus bröckeln ab
Das betroffene Treppenhaus des Gebäudes ist außen angebaut. Von dort sind bereits große Stücke abgebröckelt. Verletzt wurde niemand, da der Bereich bereits abgesperrt war.
Gutachter entscheidet sich für Evakuierung
Es war zwar nur der Anbau betroffen, doch ein Gutachter sah die Lage kritisch, da bei weiteren Einstürzen der Fassade die Fluchtwege blockiert wären. Deshalb mussten die Anwohner am Dienstagabend (03.06.) kurzfristig ihre Wohnungen verlassen.
187 Menschen wach geklingelt
Gegen 23 Uhr begann die Räumung. Die Anwohner wurden wach geklingelt und mussten so schnell wie möglich ihre wichtigsten Sachen packen. Nun müssen sie an anderen Orten unterkommen. "Die Hälfte der Bewohner konnte das so umsetzen", dass sie bei Freunden und Familie unterkommt, sagt uns der Babenhausener Bürgermeister Dominik Stadler.
Weiterer Fahrplan zu Wochenbeginn
Der Pressesprecher vom Kreis Darmstadt-Dieburg, Thomas Bach, sagt uns, dass sich ein Experte das Haus Anfang kommender Woche noch einmal anschauen und dann entscheiden wird, ob und wann die Menschen zurück in ihre Wohnung können.