Großeinsatz in Hessen - Razzia gegen Kinderpornografie
Großer Polizeieinsatz zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch und Kinderpornografie in Hessen.
Die Einsatzkräfte haben Ende Juni und Anfang Juli 59 Wohnungen und Häuser durchsucht, teilten das Landeskriminalamt und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) mit.
Keine Festnahmen
Dabei haben die Ermittler neun Personen vernommen, jedoch niemanden festgenommen. Insgesamt wurden 460 Gegenstände beschlagnahmt - hauptsächlich Speichermedien. Der Einsatz wurde vom Hessischen Landeskriminalamt im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften koordiniert.
Viele junge Verdächtige in Hessen
Die Polizei ermittelt gegen 57 Beschuldigte im Alter von 15 bis 71 Jahren, hauptsächlich wegen der Herstellung, des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie.
Zwei Personen stehen zudem im Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen. Von den 57 Beschuldigten seien 17 jünger als 21 Jahre, hieß es.
Minderjährige oft unwissend
Im Kontext der Razzia weisen die Ermittler darauf hin, dass sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche nicht nur von Erwachsenen ausgehe.
Kinder und Jugendliche handeln Ihnen zufolge oft aus Unwissenheit, wenn sie strafbare Inhalte über soziale Medien verbreiten. Das Strafrecht mache jedoch keinen Unterschied, wer diese Inhalte sendet.
Mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen jünger als 21
Laut den Angaben wurden im vergangenen Jahr allein in Hessen insgesamt 5.270 Fälle von Erwerb, Besitz und/oder Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie registriert. Mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen war jünger als 21.
Bei den 1.159 registrierten Fällen von sexuellem Missbrauch zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen lag der Anteil der erfassten Tatverdächtigen, die jünger als 21 Jahre waren, bei 35 Prozent.