BKA geht gegen russische Hackergruppe vor
Cyberangriffe auch in Hessen - BKA gelingt Schlag gegen russische Hacker
Sie sollen dutzende Cyber-Angriffe auf Unternehmen oder Behörden gestartet haben, um Webseiten oder Online-Service lahmzulegen. Jetzt ist ein großer Schlag gegen eine russische Hacker-Truppe gelungen – koordiniert vom BKA in Wiesbaden und der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft. Dabei sind weltweit hunderte Server abgeschaltet worden, über die die digitalen Angriffe erfolgt sein sollen.
Neben BKA und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main waren auch Behörden aus den USA, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden, Frankreich, Spanien und Italien beteiligt.
Ermittlungen gegen kriminelle Vereinigung
"Die Verantwortlichen, Mitglieder und Unterstützer der Gruppierung verfolgen wir als das, was sie sind: als kriminelle Vereinigung", sagte Benjamin Krause, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. BKA-Präsident Holger Münch betonte, dass solche Angriffe im Internet "gravierende Folgen haben, auch für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung". Sie müssten daher konsequent strafrechtlich verfolgt und wo möglich unterbunden werden.
Drei Durchsuchungen in Deutschland
In Deutschland wurden den Angaben zufolge insgesamt drei Objekte durchsucht, die mutmaßlichen Unterstützern der Gruppierung zugerechnet werden. Zwei davon in Bayern und eines in Berlin. International fanden laut BKA 24 Durchsuchungen statt. Die sichergestellten Beweismittel würden derzeit ausgewertet.
Sechs Haftbefehle erwirkt
In Deutschland wurden zudem insgesamt sechs Haftbefehle gegen russische Staatsangehörige beziehungsweise in Russland wohnhafte Beschuldigte erlassen. Zwei von ihnen werden demnach beschuldigt, die Hauptverantwortlichen hinter der Gruppe "NoName057(16)" zu sein. Auch die spanischen Behörden hätten einen Haftbefehl erwirkt - nach allen Beschuldigten werde international und teils öffentlich gefahndet.
Rund 250 Attacken in Deutschland
In ganz Deutschland, also auch bei uns in Hessen, sollen die Digital-Täter gewütet haben. Um die 250 Internet-Attacken auf Rüstungsbetriebe, Stromversorger, Rathäuser oder Ministerien. Dazu hunderte Fälle weltweit.
Mehr als 1.000 Unterstützer
Aktiv ist die Gruppe seit dem Ukraine-Krieg. Sie hat wohl tausende Unterstützer. Bei einigen von ihnen gab es jetzt auch Durchsuchungen, heißt es von der Generalstaatsanwaltschaft auf Nachfrage von HIT RADIO FFH.