Trend zu regionalen Produkten - Streuobstwiesen bei Jungen im Trend
Streuobstwiesen gelten als Hotspot der Artenvielfalt und wichtiges Kulturgut in Hessen. Gerade bei jungen Menschen wächst das Interesse, sich selbst um solche Flächen zu kümmern.
Der Regionalverband FrankfurtRheinMain registriert ein zunehmendes Interesse von Bürgerinnen und Bürgern, sich bei der Pflege und Bewirtschaftung von Streuobstwiesen zu engagieren. "Die Nachfrage nach Streuobstwiesen ist hoch, gerade auch bei jungen Menschen", erklärte der Erste Beigeordnete des Regionalverbands, Rouven Kötter, auf Anfrage. "Anhand der Einträge in unserer Streuobst-Börse sehen wir das auch. Meist werden Wiesen gesucht, selten angeboten."
Trend zu regionalen Produkten
Neben der Corona-Pandemie habe auch der Trend zu regionalen Produkten und die Lust, etwas in der Natur zu arbeiten und selbstgemachte Leckereien zu konsumieren, die Entwicklung beflügelt, so Kötter. Aufmerksamkeit hätten zudem Unesco-Auszeichnungen des Streuobstanbaus und der handwerklichen Apfelweinkultur als immaterielles Kulturerbe gebracht.
Regionalverband wirbt für Erhalt
Mit Angeboten wie einem Streuobst-Portal, Schnittkursen für Kommunen, dem Wettbewerb "Streuobstkommune des Jahres" und weiteren Aktionen will der Regionalverband für den Wert und Erhalt der Streuobstwiesen werben. "Dabei unterstützen wir unsere Mitgliedskommunen sowie die Streuobst-Akteure der Region", so Kötter.
Verwerten statt verrotten lassen
Auch auf kommunalen Flächen kommt es allerdings immer wieder dazu, dass Obst ungenutzt an oder unter den Bäumen verrottet, statt verwertet zu werden. Deshalb lädt etwa das Projekt "Wetterauer Ernte(n)" seit fünf Jahren dazu ein, solche Früchte von eigens dafür freigegebenen Bäumen zu pflücken. Insgesamt acht Kommunen im Landkreis beteiligen sich bereits an der Initiative.
Auch negative Rückmeldungen
Der Regionalverband begrüßt solche Initiativen grundsätzlich, wie Kötter erklärte. "Sie können Menschen begeistern und zum Aktivwerden animieren." Einfach nur ernten greife jedoch zu kurz. Neben positiven Effekten gebe es auch negative Rückmeldungen wie abgerissene Äste, platt gefahrene Wiesen und sogar zurückgelassenen Müll. "Es überwiegen aber die guten Erfahrungen, insbesondere dann, wenn bei den Aktionen direkt auch Verhaltensregeln für Streuobstwiesen mit kommuniziert werden."