Neuer Wehrdienst in Deutschland - Rund 31.000 Männer in Hessen betroffen
Rund 31.000 junge Männer bekommen nächstes Jahr Post von der Bundeswehr. Sie feiern 2026 ihren 18. geburtstag und fallen damit unter den neuen freiwilligen Wehrdienst.
Das teilte das Statistische Landesamt in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Zahl könne sich wegen Zu- und Fortzügen sowie Sterbefällen aber noch ändern.
Männer aus dem Jahrgäng 2008 müssen Fragebogen ausfüllen
Für junge Männer ab dem Jahrgang 2008 bedeuten die bundesweiten Pläne einige Änderungen: Sie müssen vom 1. Januar nächsten Jahres in einem Fragebogen Auskunft geben, ob sie zu einem Wehrdienst fähig und bereit sind. Dies ist Teil der Wehrerfassung. Junge Frauen können die Fragebögen ausfüllen, sind aber nicht dazu verpflichtet.
Verpflichtende Musterung für Männer ab 2027 geplant
Zunächst wird nur eine Auswahl des Jahrgangs zu einem "Assessment" - einer Beurteilung - eingeladen. "Darüber hinaus ist vorgesehen, dass ab dem 1. Juli 2027 auch die Musterung für Männer verpflichtend sein wird", teilte das Verteidigungsministerium mit. Limitierender Faktor sind zunächst noch Kapazitäten für ärztliche Untersuchungen und Beurteilungen.
Poseck: Wehrdienst muss attraktiv werden
Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) teilte der dpa mit, das angekündigte bundesweite Wehrdienstgesetz sei ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit. "Es bleibt aber abzuwarten, ob sich genügend Freiwillige melden. Deshalb muss es auch darum gehen, den Wehrdienst attraktiver zu gestalten", mahnte Poseck. Die Bundeswehr sei ein Garant für die nationale Sicherheit. Das müsse sich in einer guten personellen und materiellen Ausstattung widerspiegeln.
Innenminister: Für Sicherheit muss mehr getan werden
Der Innenminister betonte: "Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine hat unsere mehr als 70 Jahre bestehende Überzeugung ins Wanken gebracht, dass Freiheit und Sicherheit selbstverständlich sind. Russland führt seit mehr als drei Jahren einen grauenhaften Angriffskrieg gegen die Ukraine und versucht mit militärischer Gewalt, Grenzen zu verschieben." So etwas dürfe nicht Schule machen: "Deutschland muss weiter gemeinsam mit seinen europäischen Partnern Motor der Unterstützung für die Ukraine sein." Für die Sicherheit müsse mehr getan und die Verteidigungsfähigkeit gestärkt werden.