Verwirrung um Updates: Support für Windows 10 endet (nicht)

Microsoft hat kürzlich das Ende des Supports für Windows 10 angekündigt, nur, um dann alles wieder rückgängig zu machen. Jetzt gibt es doch noch ein weiteres Jahr Updates umsonst. Allerdings müsst ihr dafür tätig werden.

Es ist ein ganz schön verwirrendes Hin und Her, das sich Microsoft mit den Nutzern von Windows 10 erlaubt. Noch vor wenigen Wochen hieß es, dass die aktuell immer noch beliebteste Windows-Version ab dem 14. Oktober keine Updates mehr bekommen sollte. Wer zukünftig vor neu entdeckten Sicherheitslücken geschützt bleiben wollte, sollte ein Upgrade auf das neuere Windows 11 vornehmen oder einen kostenpflichtigen Support-Vertrag mit Microsoft abschließen. 

Doch dann, nur wenige Tage vor dem Erreichen der Frist, die Rolle rückwärts. Nutzer in der EU bekommen noch ein weiteres Jahr Updates. Was wie eine kundenfreundliche Entscheidung klingt, hat aber einen bitteren Beigeschmack. Denn der Konzern nutzt die Gelegenheit, um die Nutzer zu einem Microsoft-Konto zu zwingen. Technisch wäre das nicht nötig, aber Microsoft versucht schon seit Jahren immer nachdrücklicher, die Kunden auch ins eigene Online-Ökosystem zu holen.

Was muss ich tun, um weiterhin Updates zu erhalten?

1. Voraussetzungen überprüfen: Stellt sicher, dass euer Gerät die neueste Version von Windows 10 (Version 22H2) mit allen aktuellen Updates installiert hat.
2. Gerät vorbereiten: Ihr müsst mit einem Microsoft-Konto angemeldet sein, entweder neu oder bereits bestehend. Dies ermöglicht den Zugriff auf das erweiterte Sicherheitsupdate-Programm.
3. Navigieren zu den Einstellungen: Öffnet über das Startmenü die Einstellungen und geht zu "Update & Sicherheit".
4. Windows Update aufrufen: Unter dem Menüpunkt "Windows Update" sollte eine Option zur Anmeldung für die Extended Security Updates (ESU) sichtbar sein.
5. Anmeldung im ESU-Programm: Wenn ihr berechtigt seid, seht ihr eine Option wie "Jetzt anmelden" oder "Erweiterte Sicherheitsupdates". Folgt den Anweisungen auf dem Bildschirm, um den Anmeldeprozess abzuschließen. Für Nutzer in der europäischen Wirtschaftszone ist diese Anmeldung kostenfrei.
6. Registrierung abschließen: Bestätigt die Anmeldung, um bis zum 13. Oktober 2026 weiterhin Sicherheitsupdates zu erhalten.

Warum endet der Windows 10 Support?

Microsoft will nach eigenen Angaben den Support für Windows 10 beenden, um seine Ressourcen auf die neuesten Technologien und Betriebssysteme, wie Windows 11, fokussieren zu können. Mit dem Support-Ende werden keine neuen Sicherheitsupdates mehr bereitgestellt. Problematisch für die Nutzer, denn mit rund 57 Prozent Marktanteil (das sind etwa 24,7 Millionen PCs in Deutschland) ist Windows 10 weiterhin die beliebteste Windows-Version. Bei all diesen Nutzern sollten zukünftig Sicherheitslücken nicht mehr geschlossen werden.

Wann endet der Support für Windows 10?

Für einen Großteil der Welt beendet Microsoft den Support am 14. Oktober 2025. Eine Ausnahme ist allerdings die EU. Hier bietet das Unternehmen noch ein weiteres Jahr Support für Windows 10 an. Allerdings nur für Nutzer, die sich ein Microsoft-Konto anlegen. Dieses Konto ist kostenlos.

Warum benötige ich ein Microsoft-Konto?

Über die genauen Beweggründe lässt sich nur spekulieren. Allerdings versucht Microsoft schon sehr lange ihre Kundschaft mit einem Online-Konto enger an sich zu binden, so wie es z.B. Apple und Google auf den Smartphones gelungen ist. Denn über Nutzer, die sich mit einem Konto anmelden, lassen sich leichter Profile anlegen. Auch digitale Services lassen sich leichter verkaufen, wenn der Nutzer schon ein Konto hat. Es ist also naheliegend, dass Microsoft hier die Chance nutzen will, Nutzer zu einem Konto zu zwingen.

Kann ich Windows 10 auch nach Support-Ende weiter nutzen?

Ja, Windows 10 kann auch nach dem Support-Ende weiterhin genutzt werden. Allerdings bedeutet das, dass keine neuen Sicherheitsupdates oder technischen Unterstützungen mehr bereitgestellt werden. Dies erhöht das Risiko, Opfer von Cyberangriffen zu werden. Daher empfiehlt es sich, entweder auf Windows 11 oder ein alternatives Betriebssystem umzusteigen.

Wie bereite ich mich auf das Support-Ende vor?

Es ist ratsam, ein Plan zu erstellen, wie ihr mit dem Support-Ende umgehen möchtet. Überlegt, ob ein Umstieg auf Windows 11 in Frage kommt und prüft, ob euer aktuelles Gerät die Systemanforderungen erfüllt. Mit der Einführung von Windows 11 hatte Microsoft einige strenge Hardware-Anforderungen festgelegt, die viele alte PCs nicht erfüllen. Sollte dies der Fall sein, so hilft nur der Umstieg auf ein alternatives Betriebssystem (was womöglich Einarbeitungszeit und Softwareumstellungen erfordert) oder der Kauf eines neuen PCs. Egal was ihr tut, achtet darauf, regelmäßig Backups eurer Daten zu erstellen, falls beim Umstieg etwas schiefgeht.