Augsburgs Matsima trifft nach gewonnenem Kopfballduell gegen Kristensen früh zum 0:1 - der VAR nimmt das Tor aber zurück.
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Erster Heimsieg seit über einem Monat für Eintracht Frankfurt! Die Hessen gewinnen am 14. Bundesliga-Spieltag gegen den FC Augsburg mit 1:0.
Das entscheidende Tor vor 58.300 Zuschauern im Frankfurter Stadtwald erzielte Ritsu Doan in der 68. Spielminute - es ist sein vierter Saisontreffer in der Bundesliga. Auf der anderen Seite wurden zwei Augsburger Treffer aufgrund knapper Abseitsstellungen aberkannt.
Brown erstmals seit drei Monaten nicht in der Startelf
Im Vergleich zur 1:2-Königsklassen-Niederlage in Barcelona wechselte Trainer Toppmöller zweimal in der Startelf: Larsson fehlte angeschlagen, der zuletzt so starke Brown blieb als Vorsichtsmaßnahme nach einem Oberschenkel-Schlag aus dem Spiel in Katalonien erstmals seit langem auf der Bank. Dafür durften Dahoud und Collins von Beginn an ran.
Eintracht-Fans am FFH-Mikro: "Not gegen Elend"
Die SGE-Anhänger freuen sich über den Sieg, aber nicht wirklich über die Leistung des eigenen Teams.
Not gegen Elend, 90 Minuten, Unnachglück mit dem VAR, drei Punkte sind drei Punkte, am Endeffekt fragt kein Mensch danach. Normal wäre er unentschieden verdient gewesen. War nicht ein überragendes Spiel. Naja, am Ende des Tages Hauptsache gewonnen, aber es war nicht schön. Am Ende ist es wichtig, dass die drei Punkte zu Hause geblieben sind. Schön gespielt haben sie nicht, aber wie immer halt.
Knauff: "Nicht immer nur der Trainer oder die Spieler schuld"
Eintracht-Offensivmann Ansgar Knauff am FFH-Mikro über den Heimsieg nach den Toppmöller-Diskussionen der letzten Tage.
Es geht halt immer schnell. Verlierst du ein oder zwei Spiele, dann ist der Trainer immer der Erste, der kritisiert wird. Ich glaube, wir spielen als Team, wir gewinnen als Team, wir verlieren als Team. Es ist nicht immer nur der Trainer oder nur die Spieler schuld. Es ist immer ein gesamtes Bild. Und ja, da haben wir, glaube ich, heute einfach auch einen wichtigen Schritt gemacht mit dem Sieg. Egal, wie er zustande kommt. Und ja, da gilt es einfach darauf aufzubauen.
Die Eintracht wurde schon nach wenigen Minuten wachgerüttelt: Matsima nickte im Kopfballduell gegen Kristensen vom Fünfer ein (3.) - Vorher hatte Banks nach einer Ecke Zetterer zu Boden gebracht. Der VAR schritt ein und gab den Treffer aufgrund einer Abseitsposition nicht.
Theate nutzt Chance nicht
Gegen zweikampfstarke Fuggerstädter waren die Frankfurter schon im ersten Durchgang immer wieder gefordert, kamen aber auch zu eigenen Chancen. In der 21. Spielminute scheiterte Theate nach einer Mehrfach-Gelegenheit aus knapp zehn Metern relativ frei am 1:0.
Uzun und Brown kommen zum Seitenwechsel rein
Vor der Partie munkelte man über ein mögliches Startelf-Comeback von Can Uzun, das aber ausblieb. Nach der mauen ersten Hälfte wechselte Toppmöller den Youngster dann ein: Er kam nach der Pause ebenso wie Brown für Chaibi und Götze. In der 48. Minute dann eine weitere SGE-Gelegenheit: Nach einem tollen Doan-Freistoß von links köpfte Kristensen über den Augsburger Kasten.
Doan bringt die Eintracht in Front
Auch im zweiten Durchgang blieb es eine enge Partie: Der Augsburger Fellhauer scheiterte nach einer Hacken-Vorlage nur knapp am 0:1 (53.). Dann aber die Erlösung aus Eintracht-Sicht: Doan kam nach klasse Solo von der rechten Seite im Strafraum aus rund 14 Metern zum erfolgreichen Abschluss (68.) - sein Linksschuss wurde noch von Matsima abgefälscht, deshalb hatte Dahmen im Tor keine Chance.
Krösche: "Mund abputzen, weiter!"
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche am FFH-Mikrofon mit seiner Einschätzung zum Sieg im letzten Heimspiel 2025.
Dass wir besser Fußball spielen können, ist es sicherlich so, aber wir müssen auch mal die Gesamtsituation sehen. Und am Ende ist es dann wichtig, gerade zum Ende eines Jahres, wo du viele englische Wochen hinter dir hast, wo du auch ein paar Mal auf die Mütze bekommen hast, dass du das Spiel dann gewinnst. Natürlich haben wir immer den Anspruch, gut Fußball zu spielen und viele Torchancen rauszuspielen, viele Tore zu schießen. Ist halt manchmal nicht möglich, von daher müssen wir heute einfach auch mit ein bisschen Glück, muss man auch sagen, und VAR dann einfach sagen, dass wir 1-0 gewonnen haben und munter putzen weiter.
Toppmöller: "Absolute Willensleistung"
SGE-Trainer Dino Toppmöller mit seiner Bilanz zum Heimsieg gegen Augsburg.
Die Jungs haben heute, glaube ich, nochmal alles versucht rauszuholen, was im Tank drin ist. Man sieht es schon, dass so ein bisschen die letzte Frische einfach fehlt. Es war ein sehr anstrengendes halbes Jahr und heute, glaube ich, dann auch in der zweiten Halbzeit, kann man schon darüber sprechen, dass es eine absolute Willensleistung war. Wenn ich auch das Tor sehe, wie wir das schießen, dass wir genau das eingefordert haben, aus Eins-gegen-Eins-Situationen, Zwei-gegen-Eins-Situationen herzustellen, Heulun und Collins gewinnen den Ball im Zweikampf, dann spielen wir nach vorne. Ritz war in der Situation zweimal gefoult worden, er bleibt aber auf den Beinen. Er will unbedingt sich durchsetzen, er will unbedingt diesen Schuss nehmen und am Ende hat er natürlich dann auch dieses Quäntchen Glück, dass der Ball dann abgefälscht ist. Von daher glaube ich, dass man schon heute von einer tollen Willensleistung sprechen kann, dass es spielerisch deutlich besser geht, das wissen wir. Aber ich glaube einfach, was man heute gesehen hat, was ich eben schon angesprochen habe, dass so ein bisschen diese letzte Frische für einen sauberen Kontakt, für nochmal vielleicht einen tiefen Lauf mehr anzuziehen, dass da schon der ein oder andere auf der Rille läuft. Und umso wichtiger war es, dass wir das Ding heute trotzdem gezogen haben.
Kurz danach traf Doan erneut das Tor - diesmal aber nur das Außennetz (70.). Die SGE kam immer besser ins Spiel, fing sich dann aber vermeintlich das Gegentor. Mit einer Ecke von der linken Seite brachte Wolf den Ball in die Mitte - aus wenigen Metern traf Banks dann mit der Hacke direkt vor Zetterer ins Tor (86.), stand dabei nach erneuter VAR-Überprüfung aber im Abseits. Die siebenminütige Nachspielzeit überstand die SGE unbeschadet und hielt so die drei Punkte im eigenen Stadion.
Jahresabschluss beim HSV ohne Koch?
Im letzten Ligaspiel 2025 ist die Eintracht am nächsten Samstagnachmittag dann noch beim HSV gefordert. Die Frage ist hier, ob Kapitän Koch - der mit Wadenproblemen ausgewechselt werden musste - dann wieder fit ist. Trainer Dino Toppmöller sagte: "Wir werden kein unnötiges Risiko eingehen, weil im Januar zu viele Spiele auf dem Plan stehen. Wir werden alles tun, dass er am Samstag auf dem Platz stehen kann." Wichtig wäre ein Koch-Einsatz vor allem, weil sein belgischer Nebenmann Arthur Theate in der kommenden Woche fehlt. Er sah gegen Augsburg die fünfte Gelbe Karte.