Noch Platz zwei hinter den USA - Weniger Patentanmeldungen aus Deutschland
Während das Europäische Patentamt eine Rekordzahl an Patentanmeldungen verzeichnet, sinkt das Aufkommen aus Deutschland. Insgesamt zählte das Amt mit Sitz in München im vergangenen Jahr 193.460 Anmeldungen und damit 2,5 Prozent mehr als im Jahr davor, wie das EPA am Dienstag mitteilte.
Die Anmeldungen aus Deutschland sanken um 4,7 Prozent auf 24.684 - das ist der niedrigste Stand seit mehr als einem Jahrzehnt. Noch liegt Deutschland damit auf dem zweiten Platz hinter den USA, doch wenn die Entwicklung anhält, könnte sich das in einigen Jahren ändern.
Verschiebung zwischen den Branchen als Grund
"Der Anteil deutscher Patentanmeldungen beim EPA ist in den vergangenen zehn Jahren von 17,9 auf 12,8 Prozent gefallen", sagte EPA-Volkswirt Ilja Rudyk. Als Ursache dafür sieht er eine Verschiebung zwischen den Branchen. "Besonders großes Wachstum gibt es in digitalen Bereichen. Diese spielen bei Patentanmeldungen aus Deutschland keine so große Rolle", erklärte er. "In den hierzulande starken Feldern wie Maschinenbau und Fahrzeugtechnik stagnieren die Patentanmeldungen dagegen."
China könnte Deutschland in drei Jahren einholen
In der Folge könnte Deutschland seinen zweiten Platz in wenigen Jahren an China verlieren, das zurzeit auf Rang 4 hinter Japan liegt. "2013 gab es aus China 4.075 Patentanmeldungen, letztes Jahr waren es 19.041", sagte Rudyk. "Rein rechnerisch, wenn sich der Trend fortsetzt, könnte China Deutschland in drei Jahren zumindest eingeholt haben."
Siemens auf Platz sechs der meisten Pantentanmeldungen
Die deutsche Nummer 1 der Patent-Siemens folgt auf dem sechsten Platz mit 1.735 Patentanmeldungen. Das sind 25 mehr als vor einem Jahr, dennoch verliert der Münchner Konzern einen Platz. Weitere deutsche Konzerne in den Top 50 sind BASF auf Rang 8 mit 1.401, Bosch mit 1.214 (Rang 11), Siemens Energy mit 601 (28) und die Fraunhofer-Gesellschaft mit 453 Patentanmeldungen auf Platz 47.