Vor allem in der Industrie - Jobabbau erwartet wegen KI
In den kommenden Jahren könnten viele deutsche Unternehmen verstärkt Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Dies könnte zu Automatisierung von Arbeitsschritten führen, die bisher von Menschen durchgeführt wurden.
Besonders in der Industrie, einem der wichtigsten Wirtschaftszweige, dürfte dieser Effekt stark spürbar werden.
Umfrage zeigt erwarteten Stellenabbau
Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts erwarten über 27 Prozent der befragten Unternehmen, in den nächsten fünf Jahren Arbeitsplätze aufgrund von KI-Einsatz abzubauen. In der Industrie glauben sogar mehr als 37 Prozent der Unternehmen an einen Stellenabbau. Auch im Handel ist der Anteil hoch: Rund 30 Prozent der Unternehmen erwarten dort eine ähnliche Entwicklung.
Künftige Jobveränderungen durch KI
Trotz dieser Erwartungen sehen über zwei Drittel der Unternehmen keinerlei zukünftige Veränderungen ihrer Stellenzahlen durch KI. Etwa fünf Prozent der Firmen hoffen sogar auf eine Aufstockung ihres Personals. Wo es jedoch zu Verkleinerungen kommt, rechnen Unternehmen mit einem durchschnittlichen Rückgang der Beschäftigtenzahl um etwa acht Prozent.
Arbeitsmarkteffekte noch in der Ferne
Kurzfristig erwarten die Münchner Ökonomen keine spürbaren Änderungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt durch KI. Firmen befinden sich derzeit in einer Phase der Evaluierung, wo sie die Produktivitätsgewinne der KI ermitteln. Ifo-Präsident Clemens Fuest prognostiziert, dass es noch Jahre dauern könnte, bis sich KI-Effekte auf den Arbeitsmarkt messbar auswirken.
KI im Kontext des Fachkräftemangels
Ob betroffene Arbeitnehmer langfristig von KI beeinflusst werden, bleibt ungewiss. Viele Unternehmen sind trotz dreijähriger Wirtschaftsflaute weiterhin auf der Suche nach Fachkräften. Mit dem Rücktritt der Babyboomer vom Arbeitsmarkt wird sich der Fachkräftemangel voraussichtlich noch verschärfen. Ifo-Umfragechef Klaus Wohlrabe betont die Herausforderung, Produktivitätsgewinne durch KI in breiten Wohlstand umzuwandeln, ohne erhebliche negative Auswirkungen auf bestimmte Berufszweige zu riskieren.

