Aufklären über Brustkrebs - "Den Kopf kahlscheren war so traurig"
Pinktober auch in der Wetterau. Mit einer Lotterie sammeln ein gutes Dutzend Unternehmen im Raum Bad Nauheim derzeit Spenden für die Brustkrebsforschung und klären über die Krankheit auf.
Angestoßen hat das Friseur Alex Scholz von M&M Hairdesign. “Wir begleiten seit Jahren Kundinnen, wenn sie krank sind und ihre Haare verlieren,” sagt Friseur Alex. “Das ist auch für uns schwer."
Wetterauer Unternehmen unterstützen Pinktober
Mit seinem Team hat der Friseur deshalb eine kleine Lotterie angeschoben, die in diesem Jahr von immer mehr Unternehmen aus der Region unterstützt wird. Seine Idee: Eine Pinktober-Kampagne, die die Wetterau immer weiter erfasst.
Pinkfarbene Spendendosen bis auf den Hoherodskopf verteilt
So stehen pinkfarbene Spendendosen im Bad Nauheimer Hotel Spöttel, im Karbener Baustoff-Handel Gerhardt aber auch im Hochseilgarten auf dem Hoherodskopf. Alle Firmen sammeln Spenden und sind mit Gewinnen in der Lotterie engagiert. Infos über die Gewinne gibt es hier.
Gemeinsam die Perücke aussuchen
Zu Besuch im Bad Nauheimer Friseursalon M&M berichten Alex, Friseurin Manu und die Stammkundin Heike Fischbach. 2022 trifft die Ober-Mörlerin die bittere Diagnose: Brustkrebs. Als Heike Fischbach dann während der Chemotherapie die Haare zu verlieren beginnt, steht ihr Friseurin Manu zur Seite.
“Nehmt die Vorsorge wahr!”
Gemeinsam wollen das Friseur-Team, die Wetterauer Unternehmen und Heike Fischbach als Überlebende alle Frauen im Pinktober aufrufen: “Nehmt die Vorsorge wahr. Denn Früherkennung rettet Leben.” Und: “Bleibt nicht alleine, wenn ihr betroffen seid!”
Haare wieder nachgewachsen
“Sie ist zu mir nach Hause gekommen, und hat alles abrasiert. Dann haben wir zusammen eine Perücke ausgesucht. Ich bin ihr unheimlich dankbar,” sagt Heike. Sie hat Ops und Chemos durchgestanden und nach drei Jahren sind auch die Haare fast schon wieder nackenlang - und jetzt mit einer hellglitzernden Strähne geschmückt. Heike lacht: “Als meine Haare wieder nachgewachsen sind, waren es mehr als vorher. Verrückt, oder?”
Verlust der Haare macht Krankheit sichtbar
Für viele an Brustkrebs erkrankte Frauen ist der Verlust der Haare ein besonderer und besonders schmerzhafter Moment im Verlauf der Behandlung. “Haare sind auch ein Schmuck, besonders für Frauen,” sagt Alex. “Auf einmal kann jeder sehen, dass da was ist, jeder sieht die Erkrankung.”
Da fließen dann auch Tränen
Es gehe ja nicht nur um das Abrasieren der Haare, so Alex, schließlich seien die meisten Stammkundinnen. “Da kommt dann auch alles andere auf den Tisch, was damit zusammenhängt. Die Sorge um die Kinder oder den Beruf oder das Haus oder was auch immer. Da fallen nicht nur Haare, da fließen dann auch Tränen.
"Nehmt die Vorsorge wahr und bleibt nicht allein!"
Gemeinsam wollen das Friseur-Team, die Wetterauer Unternehmen und Heike Fischbach als Überlebende alle Frauen im Pinktober aufrufen: “Nehmt die Vorsorge wahr. Denn Früherkennung rettet Leben.” Und: “Bleibt nicht alleine, wenn ihr betroffen seid!”
Infos zur WHO-Pinktober
Der Oktober ist der Brustkrebs-Aufklärungsmonat. Damit möchte die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, das Bewusstsein für Brustkrebs schärfen. Das Motto 2025: Jede Geschichte ist einzigartig, jeder Weg zählt.
Häufigste Krebsart bei Frauen
Denn hinter jeder Diagnose verbirgt sich eine Geschichte – voller Mut, Widerstandskraft und Hoffnung, so die WHO. Brustkrebs ist die weltweit am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Frauen. Im Jahr 2022 wurde bei etwa 2,3 Millionen Frauen die Krankheit diagnostiziert, weitere 670.000 starben an ihr.
Mehr Hilfe in entwickelten Ländern
Während die 5-Jahres-Überlebensrate in Ländern mit hohem Einkommen bei über 90 % liegt, sinkt sie in Indien auf 66 % und in Südafrika auf 40 %. In entwickelten Ländern ist der Zugang zu Früherkennung und wirksamer Behandlung besser.
Storytelling-Kampagne der WHO
Die WHO hat für den Brustkrebs-Aufklärungsmonat eine Globale Storytelling-Kampagne angeschoben: Egal, ob Betroffene, Partner oder Mitarbeiter im Gesundheitswesen, alle sollen kurze Videos, Beiträge oder Podcasts mit der eigenen Geschichte einsenden. Mehr Infos gibt es hier.

