Kirchditmold ist autofrei - So kommt der Verkehrsversuch in Kassel an
Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer: Autos dürften seit dem Wochenende nicht mehr in den Ortskern von Kirchditmold.
Auf der Straße stehen jetzt Pflanzen und Bänke, zudem es soll auch ein Mittmach-Programm geben. Nicht alle in Kirchditmold sind aber begeistert, vor allem weil die Wege zu benachbarten Geschäften für Autofahrer jetzt weiter werden.
Autos von allen Seiten, Straßenbahnen, Busse und dazwischen auch noch Radfahrer und Fußgänger. Bislang war im Ortskern von Kassel-Kirchditmold immer reichlich Verkehr. Seit dem Wochenende ist das anders. Es läuft ein Verkehrsversuch: Autos sind hier jetzt tabu.
Offiziell nennt die Stadt das Vorhaben in Kirchditmold Freiluftexperiment. In dem Bereich gibt es zahlreiche Geschäfte, Arztpraxen und auch eine Schule. "Übergeordnetes Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität und Verkehrssicherheit zu erhöhen", so Stadtbaurat und Verkehrsdezernent Christof Nolda (Grüne). „Die Erprobungsphase erlaubt uns hier eine mögliche Zukunft für Kirchditmold zu testen."
Geteilte Meinung zu autofreiem Ortskern in Kirchditmold
Eine Straßenumfrage in Kirchditmold zeigt: Die Leute sind unterschiedlicher Meinung. Weniger Lärm und mehr Platz für Fußgänger finden die meisten gut, längere Wege zu Geschäften oder Praxen stoßen aber auf Kritik. "Das ist nicht zu Ende gedacht worden", sagt etwa eine Mutter auf dem jetzt längeren Weg vom Parkplatz zum Kinderarzt.
Experiment läuft bis 21. Mai
Das Freiluftexperiment ist aber zeitlich begrenzt. Nach dem 21. Mai ist vorerst Schluss. Im Anschluss wird geschaut, wie der Verkehr hier künftig fließen soll.
Spielenachmittage und Feierabend-Märkte
Solange das Freiluftexperiment läuft, gibt es nicht nur weniger Autos, sondern auch viele Mitmach-Aktionen – wie Spielenachmittage oder Feierabend-Märkte. Zudem haben Interessierte auch die Möglichkeit, bei Umfragen ihre Meinung abzugeben. Mehr Infos gibt es hier.
Leiter Studio Nordhessen
Marcel Ruge
