Regen hilft jungen Bäumen - Böden bis in die Tiefen gewässert

So bitter die starken Regenfälle für viele überflutete Gemeinden in Süddeutschland sind: Der viele Regen hilft den jungen Bäumen in Hessens Wäldern. Das teilt Hessenforst jetzt mit. 

Hessens Förster profitieren bei der Wiederaufforstung derzeit von den starken Regenfällen der vergangenen Monate. Die mit Feuchtigkeit gesättigten Böden gäben den jungen Bäumen beste Startbedingungen, erklärte ein Sprecher des Landesbetriebs HessenForst. Auch für ältere Bäume sei es von Vorteil, dass der Boden nach den Niederschlägen der vergangenen Monate auch in unteren Schichten mit Wasser gesättigt sei.

Ältere Bäume mit Wurzelschäden aus Dürrejahren

"Allerdings können nicht alle Bäume davon profitieren. Wir gehen davon aus, dass viele Bäume in den Trockenjahren erhebliche Wurzelschäden davongetragen haben." Dies hemme die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und damit auch die gesamte Vitalität des Baumes.Seit 2018 entstanden im hessischen Staatswald durch die Folgen von Dürre, Windwurf und dem Borkenkäferbefall mehr als 40 000 Hektar Freiflächen - das entspreche etwa der doppelten Fläche Frankfurts. 

HessenForst setzt auf den "Mischwald von Morgen"

HessenForst will Mischwälder aktiv fördern und den "Mischwald von Morgen" entwickeln. Ziel sei, auf jeder Fläche mindestens drei, besser aber vier oder fünf verschiedene Baumarten zu haben, um Risiken besser zu verteilen.

Neue Saatgutaufbereitungsanlage in Hanau

Für diesen Waldumbau werde auch hochwertiges Saatgut benötigt, das nun auch aus einer neuen Saatgutaufbereitungsanlage in Hanau-Wolfgang kommt, die am Dienstag offiziell in Betrieb genommen werden soll.

Millionen junger Bäume gepflanzt

Im Rahmen der Wiederaufforstung seien im Staatswald seit 2018 insgesamt rund 21 Millionen junge Bäume gepflanzt worden. 2023 waren es den Angaben zufolge knapp vier Millionen Pflanzen. Zunächst aber setze man auch in diesem Jahr auf die natürliche Verjüngung.

Förster wollen neue Bäume nun pflegen

"Dort, wo von Natur aus Reinbestände entstehen oder die natürlich vorkommenden Baumarten mit den zukünftigen Standortverhältnissen im Klimawandel nicht zurechtkommen, pflanzen wir", erklärte der Sprecher. Für dieses Jahr gebe es eine "kleine Abwärtstendenz" bei den Pflanzungsplanungen, weil die bisher gepflanzten Kulturen auch gepflegt und betreut werden müssten.