Ein Jahr Schweinepest - Kampf gegen Seuche kann noch Jahre dauern
- Wildtiere
- Kreis Groß-Gerau
- Odenwaldkreis
- Kreis Bergstraße
- Darmstadt-Dieburg
- Hessische Landesregierung
- Darmstadt
Seit einem Jahr wütet die Afrikanische Schweinepest in Hessen. Am 15. Juni 2024 wurde der erste Fall bestätigt. Seitdem herrscht Krisenstimmung bei Landwirten und Behörden.
Bauern mussten tausende Hausschweine töten lassen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Hunderte Kilometer Zäune wurden gebaut. Das Ziel: Das Virus eindämmen. Diese Maßnahmen werden wohl noch lange nötig sein. Die Sprecherin des hessischen Bauernverbandes, Marie-Claire von Spee, rechnet mit weiteren Jahren der Unsicherheit.
Sperrzonen und hohe Kosten
Mit dem Nachweis der Seuche wurden in einigen Regionen strenge Sperrzonen errichtet. Diese betrafen Landwirte, Jäger und Anwohner. Tausende Hausschweine mussten getötet werden. Wie das Virus nach Hessen gelangte, bleibt unklar. Bis Mai 2025 werden Sachkosten von über 20 Millionen Euro erwartet. Dazu zählen Zäune und andere Maßnahmen, um die Ausbreitung zu kontrollieren. Hessen fordert Unterstützung vom Bund, da auch andere Bundesländer betroffen sind.
Tiere und Bauern in Bedrängnis
Manche Beschränkungen konnten mittlerweile aufgehoben werden. Dennoch stehen viele Bauern unter finanziellem Druck. Besonders in der sogenannten Sperrzone 3 mussten viele ihre Schweinehaltung aufgeben. Dort gab es keine Einnahmen aus Schlachtungen. Obwohl die Vermarktung in anderen Zonen wieder möglich ist, bleiben die wirtschaftlichen Einbußen spürbar.
Jagd auf infizierte Wildschweine
Mehr als 2.000 Wildschweine starben bereits durch das Virus. Über 5.000 Kadaver oder Kadaverteile wurden gefunden. Kadaverspürhunde helfen bei der Suche. Ein Jahr ohne Infektionen wäre nötig, um die Beschränkungen aufzuheben. Jäger erleben derweil eine große Belastung. Zunächst habe ein Jagdverbot in einigen Regionen geherrscht. Nun sollen zahlreiche Wildschweine geschossen werden.
Neue Einschleppung droht
In bestimmten Gebieten müssen ganze Populationen getötet werden. Trotz der schwierigen Bedingungen müssen Jäger weiterhin aktiv sein. Besonders besorgniserregend wäre eine erneute Ausbreitung im Sommer. Auch eine Einschleppung durch Lkw-Fahrer oder andere Faktoren ist möglich. Die Kapazitäten für Tests könnten bald erschöpft sein.
Höhepunkt überschritten?
Das Ministerium berichtet jedoch, dass die Fälle abnehmen und Maßnahmen wirksam seien. In speziellen sogenannten "weißen Zonen" innerhalb von Festzäunen werden alle Wildschweine getötet, um die Ausbreitung vollständig zu stoppen. Das Virus zeige aber eine hohe Widerstandsfähigkeit.

