Millionen-Schaden durch Schwarzarbeit: Zehn Festnahmen in Hessen
Zehn Festnahmen in Hessen - Millionen-Schaden durch Schwarzarbeit
Sie sollen fingierte Schein-Rechnungen ausgestellt haben, um illegale Schwarzarbeit auf zahlreichen Baustellen zu verstecken. Ermittler und Ermittlerinnen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Hauptzollämter Gießen und Darmstadt haben bei einer Razzia in der Früh im Rhein-Main-Gebiet zehn Menschen festgenommen. Die Verdächtigen sitzen bereits in Untersuchungshaft.
Drei Serben, eine Serbin, drei Kroaten, ein Bosnier, ein Deutscher und ein Montenegriner im Alter von 28 bis 57 Jahren wurden im Rhein-Main-Gebiet festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Einer von ihnen verbüßte bereits eine Haftstrafe von 2 Jahren und 9 Monaten wegen der gleichen Straftaten.
Über 800 Einsatzkräfte in 90 Wohn- und Geschäftsräumen
Mehr als 800 Einsatzkräfte hatten zuvor zeitgleich 90 Wohn- und Geschäftsräume in Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durchsucht. An der Zollrazzia waren darüber hinaus Kräfte der Steuerfahndung, der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft Darmstadt beteiligt.
Zahlreiche Beschuldigte in Fokus der Ermittlungen
"Dem heutigen Zugriff gingen umfassende verdeckte Ermittlungen der zum Teil komplexen miteinander verflochtenen Unternehmensstrukturen voraus", so Michael Bender Pressesprecher des Hauptzollamtes Gießen. Demnach kristallisierte sich schnell heraus, dass die Tätergruppen in dem Kettenbetrugsgeflecht, aus mehreren Firmen, miteinander verstrickt waren.
Vorgetäuschte Zahlungen und Scheinrechnungen
Bei einem Kettenbetrug werden mit vorgetäuschten Zahlungen von Scheinrechnungen über nicht erbrachte Bauleistungen Schwarzgelder generiert, um damit Schwarzarbeiter zu bezahlen und Gewinne zu erwirtschaften. Dabei gingen die Täter äußerst konspirativ vor, um die kriminellen Taten zu verdecken.
Über 10 Millionen Euro Schaden
Der Bande wird gewerbsmäßiger Betrug sowie Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe vorgeworfen. "Wir gehen derzeit von einem Schaden von 10,4 Millionen Euro aus", so Bender weiter. Umfangreiche Beweismittel, darunter auch Computer und Mobiltelefone wurden durch die Ermittler und Ermittlerinnen bei den Durchsuchungen sichergestellt.
Mercedes GLE, Porsche Panamera und Harley-Davidson gepfändet
Außerdem pfändete der Zoll Konten und offenen Forderungen in Höhe von rund 9 Millionen Euro und setzte mehrere Bargeldspürhunde ein. Es wurden auch mehrere Bankschließfächer der Beschuldigten durchsucht. Neben 70.000 Euro Bargeld stellten die Einsatzkräfte mehrere Waffen und etwas Munition sicher und pfändeten drei Fahrzeuge im Wert von rund 100.000 Euro. Einen Mercedes GLE, einen Porsche Panamera und eine Harley-Davidson.