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Papst ruft zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg auf: Scharfe Kritik

Verhandlungen im Ukraine-Krieg? - Scharfe Kritik an Papst-Äußerungen

Papst Franziskus kommt zu seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz.
© dpa

«Wenn man sieht, dass man besiegt ist, muss man den Mut haben, zu verhandeln» - das hat Papst Franziskus mit Blick auf den Ukraine-Krieg gesagt - und dafür heftige Kritik geerntet.

Nach mehr als zwei Jahren Krieg in der Ukraine hat Papst Franziskus zu Verhandlungen aufgerufen - und damit teils heftige Kritik geerntet.

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat dem Appell von Papst Franziskus zu Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg in scharfer Form widersprochen. "Bevor die ukrainischen Opfer die weiße Flagge hissen, sollte der Papst laut und unüberhörbar die brutalen russischen Täter auffordern, ihre Piraten-Fahne - das Symbol für den Tod und den Satan - einzuholen", sagte die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 

Papst fordert Mut zur Kapitulation

Papst Franziskus hat mit Blick auf den inzwischen mehr als zwei Jahre laufenden Krieg in der Ukraine zu Verhandlungen aufgerufen. "Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem am Wochenende vorab veröffentlichen Interview des Schweizer Fernsehens. Darin wird Franziskus auch nach Forderungen aus der Ukraine nach "Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne" gefragt, was andere als Legitimation der stärkeren Seite sähen. Darauf antwortet der Papst allgemein: "Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln."

Kritik auch von den Grünen

Auch bei den Grünen stieß der Appell auf Kritik. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Niemand möchte mehr Frieden als die Ukraine". Auf ihrem Territorium herrsche seit zehn Jahren Krieg, unzählige Menschen seien getötet worden. Göring-Eckardt fügte jedoch hinzu: "Es ist Wladimir Putin, der den Krieg und das Leid sofort beenden kann - nicht die Ukraine. Wer von der Ukraine verlangt, sich einfach zu ergeben, gibt dem Aggressor, was er sich widerrechtlich geholt hat, und akzeptiert damit die Auslöschung der Ukraine." Göring-Eckardt betonte: "Über Frieden wird und muss verhandelt werden - aber auf Augenhöhe."

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