Bundeswehr auf Erfolgskurs - 15% mehr Bewerber mehr als im Vorjahr
Die Bundeswehr erfreut sich wachsender Beliebtheit. Nach Aussagen von Verteidigungsminister Boris Pistorius gibt es immer mehr Freiwillige, die für ihr Heimatland dienen wollen.
Das sagte er gegenüber der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf und dem Bonner "General-Anzeiger". Der SPD-Politiker präsentierte dabei auch spezifische Zahlen: Zum Stichtag 8. Juli gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Bewerbungen um 15 Prozent.
Neues Modell
Um das Interesse weiter zu steigern, setzt Pistorius auf ein neues Wehrdienstmodell. Es sieht einen Grundwehrdienst von sechs Monaten vor. Danach besteht die Möglichkeit, freiwillig bis zu 17 weitere Monate Wehrdienst zu leisten. Eine verpflichtende Erfassung junger Männer ist vorgesehen, um ihre Bereitschaft und Fähigkeit zum Wehrdienst zu erfassen.
Junge Frauen können dies auf freiwilliger Basis tun. Aus dem Pool von jährlich 400.000 Kandidaten sollen ab 2025 zunächst 5.000 zusätzliche Wehrpflichtige gewonnen werden. Später könnte diese Zahl erhöht werden.
Schnelle Umsetzung angestrebt
Pistorius betont die Notwendigkeit, seine Pläne zügig umzusetzen. Eine Änderung des Grundgesetzes, die für eine allgemeine Dienstpflicht erforderlich wäre, sieht er vorerst nicht. Er argumentiert, dass der schnelle Einstieg in die Wehrerfassung notwendig sei, da die Bundeswehr Bedrohungen ausgesetzt sei. Der Gesetzentwurf soll im Herbst vorgelegt werden.