Chat-Affäre um US-Angriffspläne - Trump feuert obersten Sicherheitsberater
Nach der Chat-Affäre der US-Regierung muss Sicherheitsberater Waltz das Weiße Haus verlassen. Präsident Trump hat allerdings eine andere Rolle für ihn gefunden.
Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz soll neuer amerikanischer Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York werden. Seinen bisherigen Posten im Weißen Haus solle übergangsweise Außenminister Marco Rubio übernehmen, der die Funktion zusätzlich ausüben solle, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social.
Zustimmung des Senats nötig
Über Waltz schrieb Trump nun: "Seit seiner Zeit in Uniform auf dem Schlachtfeld, im Kongress und als mein Nationaler Sicherheitsberater hat Mike Waltz hart daran gearbeitet, die Interessen unserer Nation an die erste Stelle zu setzen." Das werde er nun in seiner neuen Rolle fortführen, so Trump. Die Besetzung des UN-Botschafterpostens muss allerdings noch vom US-Senat bestätigt werden.
Waltz nur wenige Monate im Amt
Trumps Regierung ist seit dem 20. Januar im Amt. Waltz ist das erste prominente Regierungsmitglied, das das Weiße Haus seither verlässt. Mit seiner Nominierung für den Posten bei den Vereinten Nationen kommt er einigermaßen gesichtswahrend davon: Der Posten liegt nicht an der Spitze der Washingtoner Schaltzentrale der Macht, hat aber Kabinettsrang.
Verhängnisvoller Chat
In einem Gruppenchat hochrangiger Regierungsmitglieder über bevorstehende Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen in der App Signal hatte Waltz im März versehentlich den Chefredakteur des US-Magazin "The Atlantic", Jeffrey Goldberg, hinzugeladen. Dieser hatte dann das Gespräch, an dem auch US-Verteidigungsminister Pete Hegseth und andere hochrangige Regierungsvertreter beteiligt waren, veröffentlicht.
"Falscher gefeuert"
Der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, erklärte gegenüber dem Sender Fox News, Trump habe den falschen Mann gefeuert, er hätte Hegseth entlassen sollen.
Hegseth postete Startzeiten von F-18-Kampfjets
Experten waren erstaunt, dass führende Regierungsmitglieder offensichtlich geheime Informationen auf einer Plattform austauschten, die nicht von der Regierung selbst kontrolliert wird. Das Weiße Haus bestritt, dass es sich um geheime Informationen gehandelt habe. Aus den Screenshots des Chatverlaufes geht aber hervor, dass Hegseth am 15. März kurz vor dem Beginn des US-Militärschlages im Jemen Einzelheiten zum geplanten Ablauf in dem Signal-Chat postete - inklusive Wetter, Startzeiten von F-18-Kampfjets und Drohnen.