Übergriffe im Bad in Gelnhausen - Minister informiert im Innenausschuss
Nach mutmaßlichen Belästigungen im Gelnhäuser Freibad stellt sich der hessische Innenminister Poseck Fragen von AfD-Abgeordneten. Diese wollen viel erfahren - es geht um Mädchen und Migranten.
Nach den mutmaßlichen sexuellen Belästigungen in einem Schwimmbad in Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis will Hessens Innenminister Roman Poseck Fragen mehrerer AfD-Landtagsabgeordneten beantworten. Nun äußert sich der Christdemokrat in einer Sondersitzung des Innenausschusses in Wiesbaden.
Fragenkatalog
Die oppositionellen AfD-Parlamentarier haben einen Katalog mit 43 Fragen vorgelegt. "Welche unmittelbaren Tatfolgen (Verletzungen, Schockzustände et cetera) waren bei den Opfern jeweils zu verzeichnen?" und "Wann sind die Tatverdächtigen wo geboren?" wollen die AfD-Abgeordneten zum Beispiel wissen.
Ermittler gehen von acht minderjährigen Opfern aus
Am 22. Juni hatten im Freibad Gelnhausen mehrere Mädchen laut Polizei dem Personal gemeldet, sie seien im Becken aus einer Gruppe von Männern heraus am ganzen Körper angefasst worden. Die Ermittler gehen von acht weiblichen Opfern im Alter von elf bis 16 Jahren aus. Tatverdächtig sind vier syrische Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren. Sie wurden vorübergehend festgenommen, kamen aber wieder auf freien Fuß. Die Mädchen sollten für die Ermittlungen als Zeuginnen vernommen werden.
Vorwurf gegen Schutzsuchende
Die Vorfälle machten bundesweit Schlagzeilen. Hessens Innenminister Poseck erklärte: "Ich finde es unerträglich, dass sich die Tatvorwürfe gegen vier syrische Männer richten, die in unserem Land Schutz gesucht haben." Die Vorwürfe dürfen laut Poseck nicht verallgemeinert werden. Wer aber als Asylbewerber Sexualstraftaten in Schwimmbädern begehe, habe aus seiner Sicht kein Recht, in Deutschland zu bleiben.
Minister: Keine steigenden Tatzahlen
Poseck verwies zugleich darauf, dass die Zahl der Straftaten in hessischen Schwimmbädern in den vergangenen Jahren nicht gestiegen sei. 2024 habe die Zahl unter dem Niveau von 2019 gelegen. Bei den Sexualdelikten habe es laut Ministerium 81 Fälle im Jahr 2019 und 74 im Jahr 2024 gegeben.