Waren zeitweise ausgestorben - Mhorrgazellen im Frankfurter Zoo geboren
Der Frankfurter Zoo freut sich über doppelten Nachwuchs bei den seltenen Mhorrgazellen. Mitte Juni kamen zwei Jungtiere auf die Welt. Zuerst schliefen und versteckten sich die Neugeborenen vorwiegend auf ihrer Anlage. Nun erkunden sie gemeinsam mit ihren Müttern das Gehege.
Das Gehege teilen sich die Mhorrgazellen mit den Addax-Antilopen.
Seltene Art mit besonderen Merkmalen
Die Mhorrgazellen sind etwa 120 cm hoch und besitzen ein auffälliges Fellmuster. Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, erklärt die Bedrohung der Art. In den späten 1960er-Jahren waren sie in ihrem natürlichen Lebensraum nahezu ausgestorben. Intensive Jagd und der Verlust ihres Lebensraums durch Viehzucht führten fast zur Ausrottung. Doch dank der Bemühungen von Zoos, auch in Deutschland, konnte eine kleine Population wieder aufgebaut werden. Der Frankfurter Zoo spielte dabei eine Rolle und entsandte in den 1990er Jahren einige Tiere zur Wiederansiedlung nach Nordafrika.
Schwierige Situation in freier Wildbahn
Dr. Sabrina Linn, Kuratorin, weist auf die noch immer fragile Lage der Mhorrgazellen hin. Schätzungsweise gibt es noch weniger als 200 Exemplare in Niger und Tschad. Das Gebiet entspricht nur einem Prozent ihres ursprünglichen Verbreitungsareals. Die europäische Zoopopulation mit rund 300 Tieren trägt entscheidend zum Erhalt dieser Art bei. Zoos erforschen Fortpflanzung, Ernährung und Gruppenstrukturen. Dieses Wissen hilft, die freien Populationen zu managen und zu stärken.
Engagement des Frankfurter Zoos
Seit 1989 ist der Frankfurter Zoo Teil des EAZA Ex-situ Programms. Dieses Europäische Zuchtprogramm trägt zum Schutz der Mhorrgazellen bei. Ursprünglich waren diese in ganz Nordafrika verbreitet. Das Wiederansiedlungsprojekt, federführend von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), hat den Bestand seit den 1970er Jahren leicht erholt. Dennoch stuft die Internationale Naturschutzunion (IUCN) die Mhorrgazellen weiterhin als vom Aussterben bedroht ein. Hauptursachen sind Jagd und Lebensraumverlust durch menschliche Einflüsse.
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