Arbeitslosenzahlen in Hessen - Sommerzeit verschärft angespannte Lage
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Die Sommerzeit verschärft die angespannte Lage am Arbeitsmarkt. Im Juli waren rund 209.000 Menschen in Hessen arbeitslos, teilt die Bundesagentur für Arbeit mit.
Das sind demnach knapp 6.000 Arbeitslose mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote steigt damit leicht auf 5,9 Prozent.
Anstieg wegen Schul- und Ausbildungsende
Der Anstieg der Zahlen sei aber typisch für die Ferienzeit. „Regelmäßig beobachten wir in der Sommerzeit einen Anstieg der Arbeitslosigkeit, die vor allem auf das Schul- und Ausbildungsende zurückzuführen ist. Viele junge Menschen sind auf der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz, andere bewerben sich auf ihre erste Festanstellung. Erfahrungsgemäß geht die Zahl junger Arbeitsloser bis Oktober wieder deutlich zurück“, sagt Eckart Schäfer von der Bundesagentur für Arbeit.
Markt weiter angespannt
„Sorge bereitet uns jedoch, dass die Arbeitslosigkeit in Hessen auch bereinigt um saisonale Effekte wieder angestiegen ist. Das zeigt, dass wir von einem nachhaltigen Aufschwung am Arbeitsmarkt noch entfernt sind und die Lage auch in den kommenden Monaten angespannt bleibt.“
Vor allem unter 25-Jährige betroffen
Mit gut 209.000 sind im Juli im Vergleich zum Vorjahr fast 12.000 Menschen mehr arbeitslos. Der Anstieg betraf vor allem Jugendliche unter 25 Jahren, was im Juli üblich sei.
Wo mehr Arbeitsplätze entstanden
Zusätzliche Arbeitsplätze entstanden in Hessen im Vergleich zum Vorjahr vor allem im Sozialwesen (+ 3,3 Prozent), dem öffentlichen Dienst (+ 3,0 Prozent), dem Gesundheitswesen (+ 2,4 Prozent) und dem Energiesektor (+ 2,3 Prozent).
Branchen mit weniger Beschäftigten
Die Zahl der Beschäftigten sank vor allem in der Arbeitnehmerüberlassung (- 9,5 Prozent) und im verarbeitenden Gewerbe (- 3,0 Prozent). Dazu zählt auch die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie.
Blick auf den Ausbildungsmarkt
Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage am Ausbildungsmarkt nehme weiter zu. Demnach gibt es mehr Bewerber als Ausbildungsstellen. Insgesamt waren im Juli fast 34.000 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Ende Juli hatten knapp 10.000 von ihnen einen Platz gefunden. Knapp 12.000 suchen wohl weiterhin nach einer Stelle.
Weniger Lehrstellen als Bewerber
Die Zahl der angebotenen Leerstellen ging demnach in dem Zeitraum zurück, auf 11.400.
Hier gibt es noch Ausbildungsplätze:
- Kaufleute im Einzelhandel (1.467)
- Verkäufer/innen (1.357)
- Handelsfachwirt/innen (552)
- Industriemechaniker/innen (218)
- Groß- und Außenhandelskaufleute (214)
Arbeitsmarkt in den hessischen Regionen
Vorreiter mit einer niedrigen Arbeitslosenquote in Hessen ist der Landkreis Fulda mit 3,4 Prozent. In diesen hessischen Regionen sieht es laut der Bundesagentur für Arbeit auch gut aus:
- Vogelsbergkreis (4,4 Prozent)
- Hersfeld-Rothenburg und der Hochtaunuskreis (jeweils 4,5 Prozent)
- Wetteraukreis (4,6 Prozent)
- Bergstraße (4,7 Prozent)
Die höchsten Arbeitslosenquote in Hessen haben demnach:
- Offenbach (9,5 Prozent)
- Kassel (9,1 Prozent)
- Wiesbaden (8,3 Prozent)
- Frankfurt (7,0 Prozent)