Frankfurt: KI-Überwachung im Bahnhofsviertel - Verdächtige finden
KI-Überwachung in Frankfurt - Terrorverdächtige und Vermisste finden
Hessen setzt als erstes Bundesland Künstliche Intelligenz bei der Suche nach Vermissten oder Terrorverdächtigen ein. Der Innenminister spricht von einem Meilenstein.
Die Gewerkschaft der Polizei findet eine KI-gestützte Überwachung im Frankfurter Bahnhofsviertel "folgerichtig und notwendig".
"Wichtiger Meilenstein"
Bei der Auswertung von Überwachungskameras setzt Hessen neuerdings Künstliche Intelligenz (KI) ein. Innenminister Roman Poseck (CDU) sieht die neue Technologie als "wichtigen Meilenstein" in der Polizeiarbeit. "Mir ist es wichtig, dass wir aktuellen Sicherheitsbedürfnissen Rechnung tragen und mit der Zeit gehen", sagte der Minister bei der Vorstellung des Pilotprojekts in Frankfurt.
Hessen ist bundesweit Vorreiter
Hessen hat als erstes Bundesland die Grundlagen für den Einsatz von KI in der Polizeiarbeit geschaffen. Das ist Teil einer Novelle des hessischen Polizeirechts, die am 2. Februar in Kraft trat. Seit 10. Juli wird KI bei Videoanlagen probeweise im Frankfurter Bahnhofsviertel eingesetzt. "Hessen ist bundesweit Vorreiter", sagte Poseck. "Die hessische Polizei leistet damit Pionierarbeit."
50 fest installierte Kameras
Der Einsatz von KI bei der Überwachung des öffentlichen Raums ist eng umrissen, wie Poseck erläuterte: Örtlich ist er auf das Bahnhofsviertel beschränkt, wo 50 Kameras fest installiert sind. Inhaltlich wird KI derzeit nur unter anderem bei der Suche nach Vermissten oder terroristischen Gefährdern eingesetzt. Für jede Suche muss ein richterlicher Beschluss vorliegen.
Kritik der Grünen
Die Gewerkschaft der Polizei sagt, der Kriminalitätshotspot werde damit sicherer gemacht. Die Grünen-Fraktion klagt vor dem Staatsgerichtshof in Wiesbaden gegen das von Schwarz-Rot beschlossene sogenannte Sicherheitspaket in Hessen, zu dem auch das KI-Videoschutz-Projekt in Frankfurt gehört.