Hessens Arbeitslosenquote fällt, aber Aufschwung bleibt aus
Arbeitslosenzahlen gehen zurück - Weniger Aufschwung als erhofft in Hessen
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Hessen ist so schwach wie zuletzt zu Beginn der Corona-Krise. Zwar ist die Arbeitslosigkeit leicht zurückgegangen - auf 5,8 Prozent. Der übliche Herbst-Aufschwung fiel aber deutlich geringer aus als erhofft, so die hessische Arbeitsagentur.
Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich um 6.433 Personen auf 206.490. Auch die Zahl der Menschen, die Leistungen von den Arbeitsagenturen erhalten, ging um 4,4 Prozent zurück. Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, erklärte, dass dieser Rückgang trotz saisonaler Effekte schwächer ausfalle als üblich.
Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt
Trotz des Rückgangs in der Arbeitslosenquote gibt es Herausforderungen. Die Arbeitskräftenachfrage sinkt weiter. Die durch das Sondervermögen der Bundesregierung erwartete Konjunkturbelebung ist am Arbeitsmarkt noch nicht sichtbar. Arbeitgeber sind weiterhin zögerlich, neues Personal einzustellen. Ein Mangel an Fachkräften könnte in Zukunft den Arbeitsmarkt weiter belasten.
Beschäftigung und offene Stellen
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent auf 2.762.000 Personen. Besonders in Branchen wie Heime und Sozialwesen sowie Verkehr und Logistik gab es Zuwächse. Im September wurden jedoch weniger neue Stellen gemeldet, mit einem saisonbereinigten Tiefststand seit Mai 2020. Besonders im Helfersegment sind viele arbeitslos, mit 48,5 Prozent der Betroffenen auf diesem Niveau.
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen
In Hessen haben mehr Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen. 44.831 Personen wurden von den Arbeitsagenturen gefördert, darunter 16.400 in beruflicher Weiterbildung. Die Zahl der Teilnehmer hier stieg um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Programme sind vital, um das Erwerbspersonenpotential besser auszunutzen.
Regionale Unterschiede
Im Bereich der Arbeitslosenquote gibt es regionale Unterschiede. Der Landkreis Fulda weist mit 3,8 Prozent die niedrigste Quote auf. Dagegen liegen Städte wie Offenbach und Kassel mit Quoten von 9,4 Prozent und 9,0 Prozent deutlich darüber. Informationen stammen von der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit.