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Juwelendiebstahl im Louvre – Ermittler prüfen Alarmanlage

Spektakulärer Diebstahl - Juwelendiebstahl im Louvre – Ermittler prüfen Alarmanlage

Nach Juwelendiebstahl im Louvre
© Emma Da Silva/AP/dpa

Nach dem Kunstraub im Louvre in Paris dauert die Fahndung nach den Tätern und ihrer Beute an. (Archivbild)

Nach dem Juwelendiebstahl im Louvre betont Kulturministerin Dati: "Die Sicherheitsvorkehrungen haben funktioniert." Doch Ermittlungen zur Alarmanlage laufen. Nun wurde der Wert der Beute geschätzt.

Nach dem Diebstahl historischer Juwelen aus dem Pariser Louvre hat Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati Probleme mit dem Sicherheitssystem des weltberühmten Museums bestritten. "Haben die Sicherheitsvorkehrungen des Louvre versagt? Nein, sie haben nicht versagt. Das ist eine Tatsache. Die Sicherheitsvorkehrungen haben funktioniert", sagte Dati am Dienstagnachmittag im Pariser Parlament während einer Fragestunde.

Die Staatsanwaltschaft in Paris hatte am Morgen erklärt: "Die Überprüfungen der Funktionsfähigkeit der Alarmsysteme werden fortgesetzt." Nach der Schilderung des Tatablaufs durch die Ermittler steht die Frage im Raum, ob der Alarm unverzüglich beim Eindringen der Einbrecher in den Ausstellungssaal auslöste oder erst eine Minute, bevor diese durch das Fenster die Flucht ergriffen, durch das sie auch in das Museum hereingekommen waren.

Alarmanlage am Fenster defekt?

Der Historiker und Gründer des französischen Online-Magazins über Kunstgeschichte, "La Tribune de l'Art", Didier Rykner, berichtete, das Alarmsystem an dem betroffenen Fenster sei vor einem Monat als defekt gemeldet worden. Er bezog sich dabei auf interne Quellen im Louvre, eine davon "an sehr hoher Position". Es sei fraglich, ob der Defekt zwischenzeitlich behoben worden sei. 

Juwelendiebstahl im Louvre
© Thibault Camus/AP/dpa

Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob die Alarmsysteme im Louvre funktioniert haben. (Archivbild)

Die Täter erbeuteten nach einer Schätzung der Konservatorin des Louvre Schmuckstücke und Juwelen im Wert von rund 88 Millionen Euro. Das sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau dem Sender RTL. Es handele sich um einen spektakulären materiellen Schaden, noch höher sei aber der historische Schaden durch den Raub der Kulturschätze. 

Die Staatsanwältin betonte, dass die Diebe niemals 88 Millionen Euro für ihre Beute erhielten, wenn sie auf die "sehr schlechte Idee" kämen, die Schmuckstücke auseinanderzunehmen und das Gold einzuschmelzen. Hoffentlich würden die Täter darüber nachdenken, ehe sie den Schmuck und die Juwelen zerstörten.

Organisierte Kriminalität verantwortlich?

Die Staatsanwaltschaft vermutet organisierte Banden hinter dem Raub im Louvre. Zum jetzigen Zeitpunkt deuteten alle Elemente auf die organisierte Kriminalität hin, teilte die Ermittlungsbehörde mit. Die Tat werde nicht als Raubüberfall, sondern als Einbruchdiebstahl bewertet.

Den Tätern drohten wegen bandenmäßigen Diebstahls bis zu 15 Jahre Haft. Zu einem möglichen Fortschritt bei der Fahndung nach den vier flüchtigen Tätern und ihrer Beute machte die Ermittlungsbehörde keine Angaben. 

Interpol: Kunstdiebstähle werden raffinierter und professioneller

Die weltweite Polizeibehörde Interpol berichtet mit Blick auf Kunstdiebstähle, dass diese immer raffinierter und professioneller werden, insbesondere in der Planungsphase. Auch wenn ein Diebstahl schnell und einfach ausgeführt zu sein scheine, seien oft monatelange Vorbereitungen erforderlich, teilte Interpol im französischen Lyon mit.

Die internationale Fahndungsbehörde unterhält eine Datenbank zu gestohlenen Kunstobjekten, in der derzeit Details und Bilder von 57.000 Kunstwerken registriert sind.

Raubüberfall auf Louvre in Paris
© Thibault Camus/AP/dpa

Die Polizei sucht weiter nach den Tätern und ihrer Beute. (Archivbild)

Königliche Beute 

Der aufsehenerregende Diebstahl aus der Herzkammer des französischen Kulturbetriebs macht weltweit Schlagzeilen. Vier maskierte Täter hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Sonntag einen Lkw mit einer Hebebühne am Museum geparkt. Während zwei von ihnen auf Motorrollern warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum.

Die Diebe brachen zwei Vitrinen auf, nahmen acht kostbare Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen an sich – darunter mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen – und entkamen mit ihrer Beute. 

Eines der Diademe ist in Deutschland auch von einem Hochzeitsfoto bekannt: Das Diadem der Kaiserin Eugénie hatte Gloria Fürstin von Thurn und Taxis 1980 bei ihrer Hochzeit in Regensburg getragen.

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