Gesund aufwachen - Schlummertaste oder nicht?
Jeden Morgen teilt sich Hessen in zwei Gruppen: Die einen springen mit dem Klingeln des Weckers aus dem Bett, die anderen suchen verschlafen nach der "Snooze"-Taste, um noch ein paar Minuten weiter schlummern zu können. Schlafforscher Werner Cassel beantwortet, welches die bessere und gesündere Art Aufzustehen ist.
Schlummertaste am Wecker drücken oder nicht? Argumente gibt es für beide Seiten. Hilft die Schlummertaste um mit weniger Stress in den Tag zu starten oder zerhackt sie den dringend notwendigen Schlaf und ist deswegen sogar ungesund. Dipl. Psych. Werner Cassel ist Schlafforscher und hat uns in FFH Guten Morgen, Hessen verraten, wie man am besten morgens aufsteht und ob man die Schlummertaste benutzen sollte.
Ob man die Schlummertaste benutzt oder nicht hängt vor allem davon ab, ob man eher ein Morgen- oder ein Abendtyp ist. Morgenmenschen haben in der Regel keine Probleme damit früh aufzustehen und kommen daher auch kaum in Versuchung den Wecker nochmal für einige Minuten zu "vertrösten". Ist man allerdings eher ein Abendtyp, so gehen unsere üblichen Arbeits- oder Schulzeiten gegen die innere Uhr. Diese Menschen bleiben trotz des Weckerklingelns länger im "Schlafmodus", daher ist es für sie durchaus sinnvoll, die Schlummertaste zu nutzen, sagt Werner Cassel.
Studie zeigt: Schlummern verursacht keine Nachteile
Übertreiben sollte man es aber nicht: "Wenn ich zehn Minuten snooze, oder vielleicht im Ausnahmefall mal 15 Minuten, dann klaut mir das zwar ein bisschen ruhigen Schlaf, aber es macht die Aktivierung einfacher und stressfreier. Und morgens wach werden ist für einen Abendtyp durchaus ein bisschen stressig." Auch eine Studie aus Schweden hat vor kurzem gezeigt, dass das Benutzen der Schlummertaste für Zeiten unter 15 bis 20 Minuten keinerlei Nachteile verursacht.
Schlummern ersetzt keinen echten Schlaf
Allerdings muss man sich auch klar sein, dass dieser Kurz-Schlaf keinen echten Schlaf ersetzt. Wer also ohnehin schon zu wenig Schlaf hat, weil man zum Beispiel zu spät ins Bett gekommen ist, der sollte lieber auf die Snooze-Zeit verzichten und möglichst lange richtig schlafen. "Man muss sich klarmachen: Man holt keine zusätzliche Erholung aus dem snoozen. Was man entspannter gestaltet ist das Wachwerden", betont Cassel. "Wenn die Schlafzeit ohnehin zu kurz ist, dann ist snoozen eine Variante, mit der ich an der anderen Seite von meinem Erholungspaket auch noch etwas wegknabbere. Und das würde ich für nicht so schlau halten."
Tipp: Licht anmachen beim Snoozen
Einen persönlichen Tipp für Leute, die morgens schwer aus dem Bett kommen, hat der Schlafforscher auch noch. Besonders gut hilft das schlummern, wenn man beim ersten Weckerklingeln schon einmal das Licht im Zimmer anmacht. So macht es auch Schlafforscher Werner Cassel selber, verrät er uns im Interview.
