Silvia am Sonntag - der Talk mit Box-Legende Henry Maske

Diesen Sonntag ist Box-Legende "Gentleman" Henry Maske zu Gast bei Silvia am Sonntag.

Henry Maske hat im Boxsport alles erreicht. Bei Silvia erzählt er, welcher Sieg der wichtigste war und warum er sich für benachteiligte Kidner und Jugendliche einsetzt.

Er verrät, warum er fast jeden Tag Sport macht und warum Vertrauen das Wichtigste in Beziehungen ist. Und er sagt uns, wie er sich für den neuen Deutschen Fußballmeister Leverkusen riesig gefreut hat und warum über Sieg oder Niederlage der Kopf entscheidet und nicht der Körper.

Henry Maske - Sonntag ab 9 Uhr bei Silvia am Sonntag. 

Henry Maske, der mit sieben Jahren zum Boxsport kam, wurde durch ein Umfeld von engen Bezugspersonen geprägt, das ihn von Kindheit an in besonderer Weise unterstützte und ihm den nötigen Halt für seine Karriere aber auch seine persönliche Entwicklung ermöglichte. Seine Stiftung  A Place for Kids hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, denen zu helfen, die dieses Glück nicht haben. Die Henry Maske Stiftung unterstützt sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in Deutschland und möchte Ihnen in schwierigem Lebensumfeld zu sinnvollen Perspektiven verhelfen.

Henry Maske Stiftung

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Homepage: www.henrymaske.de

Der ehemalige Boxer Henry Maske freut sich sehr über den Meistertitel von Leverkusen und glaubt zu wissen, wer großen Anteil am Erfolg hat: „Alonso ist ein exzellenter Trainer, der ein unfassbar gutes Gefühl hat, mit Menschen umzugehen. Das, was hier passiert ist, hat genau damit zu tun.“ Er weiß aus Erfahrung mit seinem ehemaligen Trainer Manfred Wolke, wie wichtig die richtige Motivation ist. „Der Kopf entscheidet, der Körper ist nur Werkzeug. Du musst immer genau wissen, warum du genau das tun willst, was du tust, und dann bist du auch bereit, harte Wege zu gehen.“

Leben nach dem Boxen

Maske hat zwar nach seinem letzten Kampf die Boxhandschuhe nie mehr angezogen: „Boxen kannst du nicht ein bisschen, dann lass ich es lieber sein.“ Aber immer noch macht er fast jeden Tag Sport. „Ich bin nur noch Freizeitsportler. Gerne am späten Nachmittag, zwischen 17 und 19 Uhr, im schlimmsten Fall gehe ich laufen, setze mich aufs Rad, schiebe ein paar Hanteln. Das gehört zu meinem Tagesablauf.“

Die Philosophie eines Champions

Das Boxen ist ihm nicht in den Schoß gelegt worden: „Ich bin eigentlich von der Qualität nicht so gut ausgestattet, wie es viele andere sind. Aber ich war der Typ, der sich Dinge erarbeitete, wo du am Ende hinschaust und denkst: Wow, der ist qualitativ aber sehr hochwertig, der ist stilistisch ein guter Boxer.“ Der als „Gentleman“ bekannt gewordene Weltmeister bezeichnet sich als unangenehmen Gegner im Ring. „Mein Stil wird gerne als defensiv beschrieben, wenn man genau hinschaut, war ich der offensivste Boxer, den es je gab. Ich habe meinen Gegner ständig unter Druck gesetzt, ich war permanent vor ihm stehend, permanent gefährlich.“

Sein Ziel war auch, immer möglichst wenige Treffer zu kassieren, natürlich hat es auch oft weh getan, aber: „Ich habe nicht gezeigt, welche Schmerzen ich hatte. Ich werde nie Graciano Rochigiani vergessen, wir hatten zwei aufwändige, besondere Kämpfe. Er hat mir im ersten Kampf gut in die Rippen gehauen in der dritten Runde. Er hat es glaube ich nicht gemerkt, dass ich dort verdammt große Schmerzen hatte, weil sie angeknackst war. Das spüre ich noch heute. Der Bursche wird immer bei mir sein, in Gedanken glücklicherweise auch sehr positiv.“ Die schönste Erinnerung bleibt der Olympiasieg. „Es ist so lange her (1988), aber ich weiß noch genau, wie am Ende der Arm hochgerissen wurde und ich war Olympiasieger. Ein unfassbarer Moment, innerlich explodiert alles, alles fällt ab von einem. Ein Moment, an den ich mich immer noch sehr gerne erinnere.“

Engagement für Kinder und Jugendliche

Maske engagiert sich seit fast 25 Jahren für benachteiligte Kinder und Jugendliche mit seiner Stiftung. „Ich wollte etwas zurückgeben. Zum Glück hatte ich Menschen, die mir vertrauten und mit ihren Spenden geholfen haben.“ Maske weiß, dass jedem, der hilft, etwas zurückkommt, das merkt er selbst immer wieder. „Ich bin im Camp, wo die Kinder und Jugendlichen Urlaub miteinander machen können, und da kommt ein Mädchen auf mich zu und sagt: ‚Henry, das ist die schönste Woche meines Lebens.‘ Und da denke ich: Wow. Das macht uns nicht größer, aber umso richtiger, es zu tun.“

Zu warten, dass die Politik in Berlin etwas ändert, ist für Maske keine Lösung. „Jedes einzelne Kind kann nicht von Berlin aus begleitet werden, und nicht alle Eltern können es. Wenn wir zuschauen, wird nichts passieren. Nicht das Große ist entscheidend, manchmal ist es das ganz Kleine zu Hause im Ort.“ Und wenn er auch als Boxer gelernt hat, seine Gefühle nicht zu zeigen, wünscht er jedem Menschen: „Eine Chance, sich fallen zu lassen. Ich hoffe für jeden Menschen, dass er jemanden hat, bei dem er das kann.“

Für Henry Maske, der Vater dreier Kinder ist, ist Vertrauen in Beziehungen das Allerwichtigste: „Vertrauen aufbauen und erhalten. Gerade bei Kindern darf das Vertrauen nie in Frage gestellt werden. Und wenn mal ein Fauxpas passiert: Sich entschuldigen.“