Hilfe für Schüler und Eltern - Schlechtes Zeugnis: Und jetzt?
Freitagmittag: Die Zeugnisse sind verteilt, doch statt Einser und Zweier finden sich vor allem Vierer und Fünfer auf dem Papier. Wie sollten Eltern jetzt reagieren und an wen können Schüler sich nun noch wenden?
Ein schlechtes Zeugnis kann den Familien-Frieden ganz schön verderben. Die Eltern sind sauer, schimpfen und brüllen und auch für die Kinder sind schlechte Zensuren eine echte Belastung: Enttäuschung, Angst vor der Reaktion der Eltern, Hoffnungslosigkeit.
Wut unter Kontrolle halten
Das Frust aufkommt, wenn der Sprössling nur schlechte Noten nach Hause bringt, ist verständlich - ein Wutausbruch hilft aber in der Regel auch nicht weiter. Denn niemand bekommt gerne ein schlechtes Zeugnis - selbst wenn das Kind äußerlich so tut, als wäre ihm oder ihr alles egal. Darum ist es wichtig, mit der Situation konstruktiv umzugehen. Klar und deutlich sagen, dass man von der Leistung enttäuscht ist, aber dann auch direkt gemeinsam nach möglichen Lösungen suchen.
Beratung für Schüler (und Eltern)
Auch wenn das "Donnerwetter" daheim häufig gar nicht so schlimm ausfällt, wie es viele Schüler beim Anblick eines schlechten Zeugnisses befürchten, kann es schon echt schwer sein unter diesen Umständen nach Hause zu gehen. Schüler, die jemanden zum Reden braucht, findet bei der "Nummer gegen Kummer" Hilfe. Unter der kostenlosen Nummer 116 111 helfen Experten mit Tipps und Ideen oder hören auch einfach nur zu. Übrigens: Alles, was dort gesagt wird, ist streng vertraulich. Ein Anruf bei der 116 111 ist kostenlos und taucht noch nicht einmal auf der Telefonrechung auf.
Auch Eltern können mal Fragen haben. Dafür bietet die "Nummer gegen Kummer" auch ein Elterntelefon an, bei dem Beispielsweise das schlechte Zeugnis besprochen werden kann. Die Nummer: 0800 111 0 550.
Gemeinsam die Probleme angehen
Ein schlechtes Zeugnis lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Darum ist es umso wichtiger, gemeinsam auf die Zukunft zu schauen. Wo liegen die Schwierigkeiten und wie lassen sie sich beseitigen? Wurde einfach zu wenig gelernt oder kommt ein Schüler mit dem Stoff generell nicht klar?
Wichtig ist es, verbindliche Maßnahmen zu vereinbaren. Das kann Beispielsweise eine regelmäßige Nachhilfe oder eine gemeinsam Lern-Stunde sein. Aber übertreiben Sie es nicht: Eine Stunde konzentriertes Lernen am Tag und danach Aussicht auf Freizeit ist mehr wert, als wenn ihr Kind frustriert fünf Stunden über den Büchern brüten soll. Dasselbe gilt für die Ferienzeit: Einige zusätzliche Lerneinheiten sind sinnvoll und wichtig, Zeit zum Abschalten und Austoben sollte aber trotzdem bleiben.
Anstrengungen belohnen
Belohnen Sie nicht nur das Endziel, sondern auch die kleinen Erfolge. Die große Belohnung für die Eins in Englisch wirkt für ihr Kind extrem weit entfernt. Stattdessen: Kleine Belohnungen für die neu gelernten Vokabeln, die alleine gelöste komplizierte Aufgabe oder die leichte Verbesserung in der nächsten Klassenarbeit.
Zwischenziele setzen
Ein halbes Jahr bis zum nächsten Zeugnis? Das ist für Kinder eine komplette Ewigkeit! Bis es so weit ist, sind Motivation und gute Vorsätze möglicherweise schon längst vergessen. Darum setzen Sie Zwischenziele! Eine fehlerfreie Hausaufgabe, eine bestimmte Note in der nächsten Arbeit, eine bestimmte Anzahl von gelesenen Büchern oder eine Anzahl von gelernten Stunden.
Kontakt mit dem Lehrer
Falls nicht schon geschehen: Sprechen Sie auch mit den Lehrern. Hier können Sie wertvolle Hinweise erhalten, wo die Probleme Ihres Kindes liegen könnten. Möglicherweise verhält sich Ihr Kind in der Schule ganz anders als daheim.
Das rät die Psychologin
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