Früherer FFH-Geschäftsführer: Hans-Dieter Hillmoth gestorben

24.03.2023, 11:23 Uhr

Früherer FFH-Geschäftsführer - Hans-Dieter Hillmoth gestorben

Hans-Dieter Hillmoth, der langjährige Geschäftsführer und Programmdirektor der Radio/Tele FFH, ist tot. Er starb am Donnerstag (23.03.) im Alter von 70 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes. Er hinterlässt seine Ehefrau Ursula.

Das gesamte FFH-Team erinnert sich an einen leidenschaftlichen Radiomacher, engagierten Medienmanager und einen Menschen mit Herz und Humor. Warum Hans-Dieter Hillmoth Radio so liebte und was Wegbegleiter über ihn sagen, gibt es hier zum Nachhören:

FFH gedenkt Hans-Dieter Hillmoth

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HDH, wie wir ihn genannt haben, war mein erster Chef. Wir haben zusammen den Sendestart erlebt. Er war ein fordernder, für mich immer fördernder Chef, der Herz und Humor hatte. Und er hat Radio geliebt. Es war inspirierend, einen Chef zu haben, dessen Begeisterung so ansteckend und leidenschaftlich war. Die Kunst beim Radio liegt daran, nicht einfach Musiktitel an Musiktitel zu spielen, sondern Radio ist Theater im Kopf und weckt ungeahnte Gefühle und Bilder im Kopf. Und das ist nach wie vor heutzutage ein großes Plus beim Radio, wenn man das gescheit macht. Als damals Hitradio FFH gestartet hat, war der größte Fehler des hr, dass wir HDH und den Konkurrenzsender massiv unterschätzt haben. Und er hat viele Sachen gemacht, die bei uns absolut tabu waren. Nachrichten vor der vollen Stunde, unvorstellbar, der Niedergang des Radios. Und erfolgreich. Wir haben es einfach alles anders gemacht als die Kollegen. Wir hatten Moderatoren, die No-Names waren, die keiner kannte. Wir haben Zeppeline fahren lassen, Ballone. Wenn ich zurückblicke, was ich selten tue, dann muss man sagen, ich war immer zur rechten Zeit an der rechten Stelle. Es war viel Glück und Zufall dabei. Es hätte auch anders kommen können. Hans-Dieter Hilmut war eine herausragende Persönlichkeit in unserem Land. Er ist nicht nur Mr. FFH. Er war ein grandioser Journalist, er war in der ganzen Bundesrepublik geschätzt. Er hat sich auch vielfach engagiert im sozialen Bereich. Also, das ist ein großer Verlust für unser Land. Und ich werde ihn als klugen Ratgeber vertrauten. Und, das darf ich so sagen, auch als Freund in Erinnerung behalten. Heiligabend, da bin ich so reingerutscht im 1. Jahr, als wir angefangen sind, 1989, da waren wir alle neu. Und keiner wusste, wie funktioniert das. Und dann habe ich gedacht, da muss man dem Kollegen was Gutes tun. Und ich tue mal so, als wenn ich der Moderator wäre. Und ich habe dann großspruchig gesagt, ich mache die Sendung. Und, naja, dann das 1. Jahr lief einigermaßen und ging das immer so weiter. Bei 25 Jahren habe ich den Absprung verpasst. Und jetzt habe ich das 31 Mal, glaube ich, gemacht. Und habe immer gesagt, wenn ich mal in Pension gehe, dann ist auch Schluss. Und ich bin auch gespannt, jeden kannst du treffen. Die Weihnachtssendung, die Heiligabendsendung mit Hans-Dieter Hilmut, das war ja immer so etwas wie der Superbowl im FFH-Programm. Also es war etwas ganz Besonderes. Und zwar einzig aus dem Grund, weil unsere Nummer 1 im Laden, der oberste Chef, sich klein macht und sagt, ich mache jetzt den Moderator, damit alle anderen frei haben. Im Endeffekt auch so ein bisschen der Geist der Weihnacht, der da mitschwingt. Der Druck, das dann von ihm zu übernehmen, war einerseits eine Ehre, aber andererseits war ich schon auch unglaublich nervös. Das freut mich schon natürlich. Und ja, man genießt es so im Inneren. Ich bin nicht so ein Typ, der nach draußen jetzt bei jeder Gelegenheit jubelnd ausbricht. Das bedauere ich manchmal, dass man viel besser Gefühle zeigt nach draußen. Das ist sicher schwache Seite an mir. Ich nehme dann alles, wo eher nach außen hingelassen dahin. Und viele fragen, ja Mensch, wie kannst du das denn alles so sozusagen akzeptieren? Im Guten wie im Schlechten. Aber im Inneren, da brodelt es dann doch schon manchmal. Zuverlässig. Man kann sich auf jeden Fall lassen. Da braucht man keine notariellen Verträge. Handschlag gilt. Also die Westfalen und die Münsterländer speziell, die sind sehr direkt, was nicht immer gut ist. Sind manchmal auch so ein bisschen stur, sagt man auch dazu am Anfang. Aber wenn sie mal Kontakt geschlossen haben mit jemanden, dann hält das auch. Sie sind verlässlich. Und das schätze ich auch an Gesprächspartnern, dass die nicht lange um den heißen Brei rumdrehen, sondern gleich, wie man in Westfalen sagt, zu Potte kommen. Kann nicht dumm rumsitzen. Das kann er nicht. Es gibt immer viele Leute, die quaken, tolle Ideen haben, aber es gibt leider noch immer zu wenig Leute, die anpacken. Deshalb wundere ich das wirklich sehr. Diejenigen, die sich engagieren, und ich habe mir auch vorgenommen, mich da vielleicht ein bisschen mehr zu engagieren bei den Maltesern in Frankfurt oder im Rotary Club in Bad Homburg. Da gibt es auch verschiedene Dinge zu tun. Oder der Förderverein, der Saalburg, der sucht auch jemanden, der dann noch unterstützend tätig werden kann. Und alles das habe ich mir vorgenommen. Vieles wollte er noch machen. Nicht alles hat geklappt. Einer der bewegendsten Momente in seinem Leben war sicherlich der 15. November 1989. Der Sendestart von FFH, als sein Traum Wirklichkeit wurde. Der erste Titel damals von den Oliver Onions hatte große Bedeutung für ihn. Wir hören ihn in Gedenken an Hans-Dieter Himmoth. Flying Through The Air von Oliver Onions.

Erster FFH-Mitarbeiter

Hillmoth war der allererste Mitarbeiter von FFH - und baute hauptverantwortlich den Sender auf, der seit 32 Jahren ununterbrochen Marktführer auf dem hessischen Radiomarkt ist. Hinzu kamen in seiner Amtszeit die neuen Sender planet radio und harmony.fm. Deren Umsetzung wäre ohne seinen Einsatz nicht möglich gewesen.

Tiefe Betroffenheit in der Belegschaft

Auch das Team der FFH MEDIENGRUPPE trauert um seinen ehemaligen Geschäftsführer. Die Nachricht vom Tod ihres früheren Chefs trifft viele plötzlich und unerwartet.

Marco Maier, der Geschäftsführer der FFH MEDIENGRUPPE erklärte:

„Die FFH MEDIENGRUPPE trauert um Hans-Dieter Hillmoth – den Mann, der unser Haus und viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als 30 Jahre lang mit größtem Engagement entwickelt, begleitet und im höchsten Maße geprägt hat. Hans-Dieter Hillmoth war ein inspirierender Visionär und gleichermaßen verantwortungsvoller Unternehmer. Die Stimmung im Funkhaus ist heute eine ganz besondere: Trauer, aber auch Dankbarkeit für die vielen Jahre, die Hans-Dieter Hillmoth als „Spiritus Rector“ für die Radio/Tele FFH gewirkt hat. Unser aller Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau Ursula sowie der ganzen Familie. Ich persönlich bin stolz, mit unseren Teams das Lebenswerk von Hans-Dieter Hillmoth weiterführen zu dürfen. Ich hoffe, dass sein Pioniergeist in unserem Haus und unserer Branche nie verloren geht und gerade in diesen Zeiten der Veränderungen ein Vorbild bleibt.“

Würdigung aus Politik

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) würdigte die Verdienste von Hillmoth. "Er war ein Visionär, der stetig neue Senderformate entwickelt und erfolgreich zum Laufen gebracht hat. Sein Anliegen war es, ein Programm für ganz Hessen zu gestalten." Hans-Dieter Hillmoth werde in der deutschen Radiolandschaft fehlen.

Ähnlich äußerte sich Rheins Vorgänger Volker Bouffier. "Hillmoth war nicht nur Mister FFH, er war auch ein grandioser Journalist, er war in der ganzen Bundesrepublik geschätzt, er hat sich auch vielfach engagiert im sozialen Bereich. Das ist ein großer Verlust für unser Land."

Bouffier: "Hans-Dieter Hillmoth war eine herausragende Persönlichkeit in unserem Land"

Die Nachricht vom Tod hat auch Hessens früheren Ministerpräsidenten, Volker Bouffier, sehr getroffen.

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Pressemitteilung der Familie Hillmoth

Hans-Dieter Hillmoth gestorben

Radio-Pionier und Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Volksbank wurde 70 Jahre alt
Träger des Hessischen Verdienstordens
Träger des Hessischen Journalistenpreises für sein Lebenswerk

Hans-Dieter Hillmoth, der langjährige Geschäftsführer und Programmdirektor des hessischen Radioanbieters Radio/Tele FFH und Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Volksbank, ist am Donnerstag, 23. März 2023, im Alter von 70 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. Er hinterlässt seine Ehefrau Ursula.

Der am 3. Januar 1953 in Münster/Westfalen geborene Hillmoth studierte nach seinem Abitur am Ratsgymnasium in Münster an der Technischen Universität Braunschweig Elektrotechnik und Nachrichtentechnik, schloss sein Studium als Diplom-Ingenieur ab. Nach seiner Ausbildung zum Zeitungsredakteur bei den „Westfälischen Nachrichten“ war er dort bis 1983 tätig, bevor er zum Hessischen Rundfunk als Fernsehredakteur wechselte. Von 1986 bis 1989 war Hillmoth „Leiter Hörfunk“ beim Münchener Zeitungsverlag, unter anderem für den Privatsender „Radio Charivari“.

Am 1. April 1989 war Hans-Dieter Hillmoth der erste Mitarbeiter der Radio/Tele FFH mit Sitz in Frankfurt am Main. Mit HIT RADIO FFH baute er hauptverantwortlich einen Sender auf, der seit 15. November 1989 auf Sendung und seit 1991 ununterbrochen Marktführer auf dem hessischen Radiomarkt ist. Damit schrieb er Radiogeschichte. Hinzu kamen in seiner Amtszeit die neuen Sender planet radio und harmony.fm, deren Umsetzung ohne seinen Einsatz und seine Kreativität nicht möglich gewesen wäre.

Seit 2001 senden die Programme aus dem neuen Funkhaus in Bad Vilbel. Zwischen 2004 und seinem Ausscheiden 2019 bei der Radio/Tele FFH war Programmdirektor Hillmoth alleiniger Geschäftsführer, bis zuletzt persönlich haftender Gesellschafter des Unternehmens.

Hillmoths herausragendes Engagement für den Journalismus in Deutschland wird auch an seiner Mitarbeit in wichtigen Medien-Gremien deutlich. Etwa als Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Presse-Agentur (dpa) von 2004 bis 2021, als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Radio Marketing Service, RMS, als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der VG Media, Geschäftsführer der RTL Hessen Lizenznehmer GmbH, als Mitglied im Gesamtvorstand und Radiovorstand der VAUNET – Verband Privater Medien, ehemals VPRT. Darüber hinaus gehörte Hillmoth der Nominierungskommission des Grimme-Institutes zum Deutschen Radiopreis an.

2019 wurde Hans-Dieter Hillmoth vom damaligen hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier mit dem Hessischen Verdienstorden ausgezeichnet. Den Hessischen Journalistenpreis erhielt Hillmoth 2020 für sein vorläufiges Lebenswerk.

Seit 2012 war Hans-Dieter Hillmoth Aufsichtsrat der Frankfurter Volksbank, dessen Vorsitzender er seit April 2018 war.

Hillmoth engagierte sich in zahlreichen sozialen Projekten, war Mitglied des Rotary Club Bad Homburg vor der Höhe-Kurpark, des Kassel-Beirates, des Beirates der Burgfestspiel Bad Vilbel und seit 2019 Vorsitzender im Vorstand des Fördervereins Saalburg e.V.