Reaktion auf Wahlumfrage: Das sagen die Parteien zu den Ergebnissen
FFH-FAZ-Umfrage zur Hessenwahl - Das sagen die Parteien zu den Ergebnissen
Wie reagieren die hessischen Parteien auf die repräsentative Umfrage der "Forschungsgruppe Wahlen" im Auftrag von FFH und FAZ - sechs Wochen vor der Hessenwahl?
Die CDU zeigt sich zufrieden. Sie liegt nach den Ergebnissen klar vorne mit 31 Prozent, gefolgt von SPD mit 20 und Grünen mit 18 Prozent. Die AfD käme auf 15, die FDP auf 6 Prozent. Die Linke würde mit 3 Prozent den Einzug in den Hessischen Landtag verpassen.
CDU will Hessen „ampelfrei“ halten
31 Prozent - das sei „ein sehr ordentlicher Wert“, sagte CDU-Generalsekretär Manfred Pentz im Gespräch mit HIT RADIO FFH. Man sei mit Boris Rhein an der Spitze auf dem richtigen Weg. An seinen Bekanntheitswerten will die Partei noch arbeiten, die waren in der Umfrage bemerkenswert niedrig ausgefallen.
Zu möglichen Koalitionen nach der Wahl sagte Pentz nichts, aber man wolle Hessen „ampelfrei“ halten. „Eine Regierung unter Führung der SPD oder der Grünen - das wäre Chaos“, so der Generalsekretär der Hessen-CDU.
Grüne sehen Dreikampf um Staatskanzlei
Die Grünen wollen mit Tarek Al-Wazir künftig den Ministerpräsidenten in Hessen stellen. Bewertet nach Sympathie und Leistung liegen der Grünen-Kandidat und CDU-Amtsinhaber Rhein in der Wahlumfrage fast gleichauf. „Wir sind bei Bewertungen der Kandidaten ganz dicht dran am Amtsinhaber – in den nächsten 6 Wochen ist alles möglich“, sagte Grünen-Fraktionschef Mathias Wagner zu HIT RADIO FFH. Allerdings hatte Al-Wazir im Vorfeld der letzten Hessenwahl 2018 bei dieser Frage noch deutlich bessere Werte erzielt.
Wagner sagt, er glaube, dass die Leute sich im Moment noch von der Bundespolitik prägen lassen, dass sich das im Laufe des Wahlkampfs aber noch ändern werde, je mehr es um Hessen gehe. Wagner merkte außerdem an, dass bei den letzten Wahlen die Umfragen sechs Wochen vor dem Wahltermin relativ wenig mit den Ergebnissen zu tun hatten.
SPD-Generalsekretär geht von „Kopf-an-Kopf-Rennen“ mit CDU aus
Die SPD sieht die Zahlen der neuesten Wahlumfrage als stark bundespolitisch geprägt. SPD-Generalsekretär Christoph Degen sagte zu HIT RADIO FFH: „Die Landtagswahl erscheint den Wählern noch weit weg.“ Degen geht von einem Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und SPD um die Führung in Hessen aus. Dafür müsste die SPD aber noch zulegen, sie landet bei 20 Prozent – die CDU bei 31 Prozent.
„Die Hälfte der Befragten weiß noch nicht, wem sie die Stimme geben soll. Das heißt, da ist noch ganz, ganz viel Potenzial für die SPD drin“, so Degen zu HIT RADIO FFH. Von den erheblich schlechteren Werten von SPD-Kandidatin Faeser – im Vergleich zu den beiden anderen Spitzenkandidaten von CDU und Grünen – lässt sich der Generalsekretär nicht verunsichern. Man wolle im Wahlkampf deutlich machen, dass man mit Nancy Faeser eine starke Persönlichkeit für das Ministerpräsidentenamt habe.
AfD-Spitzenkandidat will Inhalte „noch besser rüberbringen“
Die AfD liegt knapp zwei Prozentpunkte über ihrem Landtagswahlergebnis von 2018. „Darüber freuen wir uns“, sagte Spitzenkandidat Robert Lambrou zu HIT RADIO FFH. Die Partei wolle jetzt aber versuchen, noch mehr Inhalte neben der Asyl- und Migrationspolitik bekannt zu machen.
77 Prozent der Befragten vermuten nämlich, dass die Partei gewählt wird, um den anderen Parteien einen Denkzettel zu verpassen – eine Art Protestwahl. „Das zeigt uns, dass wir unsere Inhalte und Lösungen in anderen Fachbereichen noch besser rüberbringen müssen“, so Lambrou zu HIT RADIO FFH.
FDP will sich mit 6 Prozent nicht zufriedengeben
Die FDP kommt nach der Wahlumfrage von FFH und FAZ auf 6 Prozent. „Das ist eine solide Ausgangsbasis“, sagte Spitzenkandidat Stefan Naas zu HIT RADIO FFH. Man wolle die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen ablösen.
Mit Blick auf gut die Hälfte der Befragten, die noch keine Wahlentscheidung getroffen hat, ziehe die FDP „sehr motiviert“ in den Wahlkampf. „Wir wollen Verantwortung übernehmen“, sagte Naas. Man wolle die Bildung und die Wirtschaft in Hessen stärken.
Linke hofft auf unentschlossene Wähler
Die Linke wäre nicht mehr im Landtag, sollte jetzt am Sonntag in Hessen gewählt werden. „Die aktuellen Umfrageergebnisse können uns nicht zufriedenstellen, aber sie sind nur eine Momentaufnahme“, sagte Linken-Spitzenkandidatin Elisabeth Kula zu HIT RADIO FFH. Man rechne sich noch gute Chancen auf den Wiedereinzug aus, da viele Wähler noch unentschlossen sind.
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