Mit Auto in E-Scooter gerast: Mutmaßlicher Todesfahrer in U-Haft
Mit Auto in E-Scooter gerast - Mutmaßlicher Todesfahrer in U-Haft
Die Frankfurter Polizei hat den 23-jährigen Mann festgenommen, der mit seinem Auto mutmaßlich für den tödlichen Unfall mit zwei E-Scootern Anfang Juli auf der Mainzer Landstraße gesorgt haben soll. Er sitzt jetzt in U-Haft.
Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Das Amtsgericht Frankfurt hatte einen Haftbefehl gegen den Autofahrer erlassen. Ihm wird die fahrlässige Tötung der bei dem Unfall ums Leben gekommenen Zwillinge vorgeworfen. Zudem besteht der Verdacht des versuchten Totschlags, weil bei dem Unfall eine weitere Person schwer verletzt wurde.
Zu schnell und unter Lachgas-Einfluss
Die Ermittler rekonstruieren den Unfallhergang am 06. Juli so:
Mitten in der Nacht fährt der Mann mit einem Pkw stadtauswärts die Mainzer Landstraße entlang. In gleicher Richtung auf dem Fahrradweg unterwegs waren ein 27-Jähriger auf einem E-Scooter und zwei 23-Jährige gemeinsam auf einem weiteren E-Scooter.
Der Tatverdächtige, der mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs und noch kurz zuvor Lachgas konsumiert haben soll, soll von seiner Fahrspur abgekommen sein. Zunächst soll er mit dem E-Scooter der beiden 23-Jährigen kollidiert sein, die dadurch ums Leben kamen. Daher wird dem Beschuldigten diesbezüglich fahrlässige Tötung in zwei Fällen vorgeworfen.
27-Jähriger auf Motorhaube mitgeschleppt
Dann sei der Tatverdächtige mit dem E-Scooter des 27-Jährigen kollidiert. Der 27-Jährige ist laut den Ermittlern auf die Windschutzscheibe des Pkw des Tatverdächtigen geprallt und auf der Motorhaube liegen geblieben.
"Obwohl der Beschuldigte beide Zusammenstöße bemerkt und insbesondere gesehen haben soll, dass sich der 27-Jährige noch auf der Motorhaube seines Pkw befand, soll er nicht angehalten, sondern seine Fahrt mit unverminderter Geschwindigkeit fortgesetzt haben", so Polizei und Staatsanwaltschaft. Damit habe er billigend in Kauf genommen haben, dass der 27-Jährige von der Motorhaube geschleudert wird und dadurch tödliche Verletzungen davonträgt.
Bein musste amputiert werden
Nach etwa 150 Metern der Weiterfahrt soll der 27-Jährige zu Boden geschleudert worden sein. Er trug ein offenes Schädelhirntrauma sowie derart schwere Verletzungen an einem Bein davon, dass ihm der Unterschenkel amputiert werden musste. Dem festgenommenen 23-Jährigen wird daher versuchter Totschlag in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung und unerlaubten Entfernens vom Unfallort vorgeworfen.
Die Polizei hat neben der Festnahme am Vormittag auch vier Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, um weitere Beweismittel zu finden.