Gewerkschaft fordert: Polizei in Hessen soll Drohnen abschießen dürfen
Gewerkschaft in Hessen fordert - Polizei soll Drohnen abschießen dürfen
Drohnen stellen eine immer größere Gefahr dar, besonders im hybriden Krieg. Jetzt fordert die hessische Polizeigewerkschaft eine eigene Drohnenabwehr für die Polizei.
Auch bei großen Veranstaltungen und an belebten Orten bestehe das Risiko von Anschlägen durch Drohnen. Die Polizei müsse in der Lage sein, Drohnen zu erkennen und falls nötig unschädlich zu machen.
Einheitliche Standards notwendig
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Hessen betont die Notwendigkeit einheitlicher Systeme zur Drohnenabwehr. Hier seien einheitliche Standard und Gesetze notwendig. Nur die örtliche Polizei kann diese Gefahr effektiv abwehren.
Materielle Ausstattung dringend nötig
Um die Bedrohung durch Drohnen abzuwehren, benötige die Polizei auch entsprechendes Material. Das Sondervermögen des Bundes könnte genutzt werden, um die notwendigen Mittel bereitzustellen. Obwohl die Bundesländer die Drohnenabwehr umsetzen, liegt die grundlegende Zuständigkeit beim Bund, teilt Alexander Glunz, der Landesvorsitzende der DPolG Hessen mit.
Bayern will eigenen Drohnenzentrum aufbauen
In Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits angekündigt, die Schlagkraft der bayerischen Polizei im Kampf gegen illegale Drohnenüberflüge deutlich zu erweitern – bis hin zu einem schnellen Abschuss. Dafür soll es ein eigenes bayerisches Drohnen-Abwehrgesetz geben. In einem bayrischen Drohnenzentrum sollen dafür Fang- und Jagddrohnen entwickelt werden.
Bundeswehr soll Drohnen bekämpfen können
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte zuletzt angekündigt, die Befugnisse der Bundeswehr im Kampf gegen illegale Drohnenüberflüge deutlich erweitern zu wollen: Es gehe um das Aufspüren, Abfangen und auch um das Abschießen von Drohnen.
Expertin: Abschuss birgt Risiken
Zu diesen Plänen sagt die Expertin Verena Jackson von der Universität der Bundeswehr in München, ein Abschuss von Drohnen könne nur die Ultima Ratio sein, denn er berge erhebliche Risiken, etwa durch herabstürzende Trümmerteile oder mögliche explosive Ladung.
Flugsicherung sichtet mehr Drogen
Zuletzt hatten Drohnen in Dänemark stundenlang Flughäfen lahmgelegt, in der Nacht zum Freitag waren auch in Schleswig-Holstein Flugkörper gesichtet worden. Laut der Deutschen Flugsicherung sind in diesem Jahr bereits 144 Behinderungen durch Drohnen registriert worden.